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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Czollek, Walter

* 8.4.1907 ✝ 23.4.1972

Geb. in Berlin-Charlottenburg in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Kfm.; Gymnasium, Abitur; 1924 – 33 Ausbildung zum Kfm.; im Beruf tätig; Ausbildung zur Herstellung u. Verarbeitung von Kunstseidengewebe; 1928 – 30 Studium der Volkswirtschaft an der Dt. HS für Politik in Berlin-Schöneberg; 1929 KPD; bis 1933 geheimer Mitarb. im M-Apparat; 1933/34 zweimal verhaftet, 1934 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt; Haft in Luckau, in der Berliner Prinz-Albrecht-Straße, 1936 KZ Lichtenburg, 1937 KZ Dachau u. 1938 KZ Buchenwald, vorwiegend in Isolationshaft, mißhandelt; Mai 1939 Ausweisung aus Dtl., Ausreise nach China, Juni 1939 Ankunft in Shanghai; Kontakt mit der KP Chinas; 1939 – 41 Ltr. einer illeg. Radiostation für die KP China, daneben Aufträge für einen sowj. Nachrichtendienst; Heizer in versch. chem. Betrieben; übermittelte bis 1945 militär. Informationen an versch. Nachrichtenagenturen; 1939 – 47 Übersetzer u. Sprecher dt.-spr. TASS-Sendungen »Stimme der Sowjetunion in Shanghai« (»Hans Mommek«); Mitbegr. u. später Ltr. der KPD-Exilgr. in China; Nov. 1945 Mitbegr. der »Residents Association of Democratic Germans in Shanghai«.

Aug. 1947 Rückkehr nach Dtl.; Mitarb. der Dt. Treuhandverw. für sequestriertes u. beschlagnahmtes Eigentum im sowj. Sektor Berlins; 1948/49 Ltr. des Personalbüros des Berliner Industrie- u. Handelskontors; 1950 – 52 Lektor für Zeitgeschichte im Verlag Volk u. Welt Berlin; 1952 Lehrgang an der DVA, danach 2. Geschäftsf., 1954 – 72 Ltr. des Verlags Volk u. Welt (Nachf. von  

Bruno Peterson

) (für internat., vorwiegend belletrist. Lit., 1964 Anschluß des Verlags Kultur u. Fortschritt); gest. in Berlin.

Dreifuss, A.: Shanghai – Eine Emigr. am Rande. In: Middel, E. et al. (Hrsg.): Exil in den USA. Leipzig 1979; Barck, S., Langermann, M., Lokatis, S. (Hrsg.): Fenster zur Welt. Die Gesch. des DDR-Verlages Volk u. Welt. Berlin 2003. CaW; BRB

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten