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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Dahn, Daniela

* 9.10.1949

Geb. in Berlin; Vater Wirtschaftsjournalist  Karl-Heinz Gerstner, Mutter Kostümbildnerin, Malerin, Modejournalistin  Sibylle Gerstner; aufgew. in Kleinmachnow (b. Berlin); EOS in Kleinmachnow, 1968 an einer Sympathiekundgebung für den »Prager Frühling« beteiligt (Schulwandzeitungsaktion), deshalb zunächst zur Abiturprüfung gesperrt (Dok.-Film »Die Geschichte einer Schule«, 2008); daneben Ausbildung zur Schnittmeisterassistentin bei der DEFA; 1968 / 69 Volontariat beim DFF; 1969 – 73 Studium der Journalistik an der KMU Leipzig; 1972 SED; ab 1973 Red. beim Jugendfernsehen; Nov. 1976 nach Protest gegen die Ausbürgerung von  Wolf Biermann zunehmende Schwierigkeiten (Beurlaubung), Absetzung der von D. konzipierten Jugendsendung »Dreieck«; ab 1978 in der Redaktion »Prisma«; 1981 Kündigung auf eigenen Wunsch u. Rückzug aus dem Journalismus; 1980 Debüt mit der Kurzgeschichtensamml. »Spitzenzeit«; seither freischaff. Autorin, Schwerpunkt Essayistik; 1981 Förderpreis des Literaturinst. »Johannes R. Becher« Leipzig; 1987 Fontane-Preis; 1987 Alltags-Report »Prenzlauer Berg-Tour« über den Berliner Stadtbez. Prenzl. Berg, (Neuausg. 2001); 1988 Goethe-Preis der Stadt Berlin; Herbst 1989 Mitbegr. der Bürgerbew. »Demokrat. Aufbruch«, stellv. Vors. der Untersuchungskommission zu den Ereignissen im Okt. 1989 in Berlin (dokumentiert in: »Und diese verdammte Ohnmacht«. Report. Berlin 1991).

Seit 1990 Vortragsreisen u. Gastdozenturen an Univ. in den USA u. Großbritannien; 1991 Wahl in das Dt. PEN-Zentrum (Ost); 1999 Kurt-Tucholsky-Preis; 2002 Louise-Schroeder-Medaille; 2004 Ludwig-Börne-Preis; Mithrsg. der Wochenztg. »Freitag«; Mitgl. im Willy-Brandt-Kreis; verh. mit dem Schriftsteller Joochen Laabs; lebt in Berlin.

Zeitschleifen – Im Dialog mit Christa Wolf. Dok.-Film 1991; Wir bleiben hier oder Wem gehört der Osten. Reinbek 1994; Westwärts u. nicht vergessen. Vom Unbehagen in der Einheit. Berlin 1996; Vertreibung ins Paradies. Reinbek 1998; In einem reichen Land. Zeugnisse alltägl. Leidens an der Gesell. Göttingen 2002 (Hrst. mit G. Grass u. J. Strasser); Demokrat. Abbruch. Von Trümmern u. Tabus. Reinbek 2005; Wehe dem Sieger! Ohne Osten kein Westen. Reinbek 2009. Biermann, B.: Einmischung aus Prinzip. In: Die Zeit, 30.5.1997; Gaus, G.: Zur Person. Berlin 1998; Pribic, R.: The Trouble with German unification. Essays on D. D. Berlin 2008.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten