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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Damerius (Koenen), Emmy

* 15.3.1903 ✝ 21.5.1987

(* 1903 – † 1987)

Geboren am 15. März 1903 in Rosenthal als Emmy Zadach, aufgewachsen in Berlin. Die Tochter einer Köchin wurde Werkstattschreiberin, anschließend Arbeiterin in Berlin. 1924 Mitglied der KPD. Emmy Damerius, die in erster Ehe mit Helmut Damerius (* 16. 12. 1905 – †29. 9. 1985) verheiratet war, arbeitete ehrenamtlich für den RFMB, ab 1928 als Stenotypistin, später als Journalistin bei der KPD-nahen Abendzeitung »Welt am Abend«. 1932 leitete sie gemeinsam mit Else Meyer und Helene Kirsch die Frauenabteilung der KPD-BL Berlin-Brandenburg. Ende 1932 nahm sie am letzten Lehrgang der Reichsparteischule in Berlin-Fichtenau teil. Noch am 5.März 1933 im Wahlkreis Potsdam II in den Preußischen Landtag gewählt. Dann arbeitete sie illegal als Instrukteurin. Im Sommer 1934 über die âSR in die UdSSR emigriert, kam sie bis 1935 ins Frauensekretariat der Komintern. 1935/36 Studium an der KUNMS. Im Januar 1937 im Auftrag der Komintern illegale Arbeit in der Schweiz, u. a. mit Konrad Blenkle in der AL Süd sowie für die illegale »Süddeutsche Volksstimme«. Emmy Damerius heiratete 1937 Wilhelm Koenen, beide emigrierten 1938 nach Großbritannien. Im Mai 1940 in London verhaftet, blieb sie bis 1941 auf der Isle of Man interniert und war nach ihrer Entlassung in der Freien Deutschen Bewegung Großbritanniens aktiv.

Im Dezember 1945 Rückkehr nach Deutschland und Mitbegründerin des Zentralen antifaschistischen Frauenausschusses. Sie folgte ihrem Mann nach Halle und Dresden und arbeitete als Redakteurin an der »Mitteldeutschen« und der »Sächsischen Zeitung«. Sie gehörte 1947 zu den Gründerinnen des DFD in der SBZ und war 1947/48 stellvertretende Vorsitzende der Frauenorganisation und 2. Vorsitzende des DFD Sachsen. 1948 Nachfolgerin der parteilosen Ärztin Annemarie Durand-Wever als 1. Vorsitzende des DFD-Bundesvorstandes, bereits im Mai 1949 trat sie (offiziell aus gesundheitlichen Gründen) zurück. Von 1950 bis 1958 in der Redaktion der Zeitschrift »Die Wirtschaft«, ab 1958 lebte und arbeitete sie als freischaffende Autorin. Sie erhielt 1983 den VVO in Gold. Emmy Damerius-Koenen starb am 21. Mai 1987 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten