In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Danegger, Mathilde
* 2.8.1903 ✝ 27.7.1988
Geb. in Wien; Vater Schauspieler u. Regisseur, Mutter Schauspielerin; Besuch der Bürgerschule u. des Lyzeums in Wien; 1912 u. 1914 erste große Kinderrollen an Max Reinhardts Dt. Theater Berlin; bis 1919 mit den Eltern in Zürich; 1919 – 28 Engagements in Wien (1919/ 20 am Burgtheater, 1920 – 23 am Dt. Volkstheater, 1924 – 28 am Theater in der Josefstadt); in erster Ehe verh. mit dem Schauspieler Herbert Waniek (1897 – 1949); 1928 – 30 Engagement am Schauspielhaus in Zürich; bis 1933 Engagement an versch. Bühnen in Brünn (Brno, ČSR), Wien u. Berlin; in zweiter Ehe verh. mit dem Schweizer Schriftsteller Dr. Walter Lesch (1898 – 1958); 1933 Emigr. nach Zürich; 1933 / 34 Engagement am Zürcher Schauspielhaus, daneben 1933 an der Freien Bühne; 1934 – 38 Mitarbeit an dem von W. Lesch gegr. Kabarett »Cornichon«; ab 1937 auch Schauspiellehrerin; 1938 – 47 erneut Engagement am Schauspielhaus; 1939 Bekanntschaft mit ihrem späteren Mann, Herbert Crüger; 1943 Gründungsmitgl. der ersten BFD-Gruppe in der Schweiz; 1945 Mitgl. des Vorbereitungskomitees des österr. Kulturlebens; 1946 Mitgl. der PdA.
1947 Rückkehr nach Dtl. (amerikan. Besatzungszone); 1947 – 51 Schauspielerin am Hess. Landestheater in Wiesbaden; aktiv in der Friedensbew.; Dez. 1948 KPD; 1948 – 51 Kulturred. der KPD-Ztg. »Unsere Stimme« in Schwenningen a. N.; zahlr. Auftritte als Rezitatorin u. Sängerin auf KPD-Veranstaltungen; Frühjahr 1951 mit ihrem Mann H. Crüger auf SED-Weisung Übersiedl. in die DDR, Überführung in die SED; durch Vermittl. von Helene Weigel 1951 – 53 Engagement am Berliner Ensemble; ab 1953 Engagement am Dt. Theater u. den Kammerspielen, zahlr. Rollen unter der Regie von Wolfgang Langhoff, Wolfgang Heinz, Benno Besson, Adolf Dresen; 1957 Brief an die Partei zur Verteidigung des verhafteten Wolfgang Harich; 1958 Geheimprozeß gegen H. Crüger; zahlr. Film- u. Fernsehrollen; 1963 u. 1980 VVO; 1969 NP; 1983 Ehrenspange zum VVO; 1988 Orden »Stern der Völkerfreundschaft«; gest. in Berlin.
Crüger, H.: Ein alter Mann erzählt. Schkeuditz 1998.
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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