In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Daniel, Richard
* 8.12.1891 ✝ 18.6.1942
Geboren am 8. Dezember 1891 in Stuttgart, Sohn eines Schreinermeisters. Bautechniker, gehörte 1907 zu den Mitbegründern der sozialdemokratischen Arbeiterjugend in Stuttgart. Von 1914 bis 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg, Ende 1918 Vorsitzender des Soldatenrats des 13. Pionier-Bataillons und 1919 Mitbegründer der Ulmer KPD. Seit 1919 mit Berta Daniel verheiratet. Wegen Vorbereitungen für den militärischen Aufstand am 1. September 1923 in Ulm festgenommen, nach drei Monaten freigelassen, Rückkehr nach Stuttgart. Im Juni 1924 erneute Verhaftung, Flucht aus dem Landesgefängnis Stuttgart, anschließend illegal für die RHD Sachsen in Leipzig tätig. Im März 1927 in Elgersburg/Thüringen verhaftet und am 25. Juli 1927 vom Reichsgericht zu zweieinhalb Jahren Festungshaft verurteilt. Durch die Hindenburg-Amnestie 1928 entlassen, arbeitete Richard Daniel als Architekt in Berlin, 1930/31 bei der sowjetischen. Handelsvertretung. Im Dezember 1931 Übersiedlung in die Sowjetunion, Bauingenieur in Moskau. Am 22. Februar 1938 vom NKWD verhaftet und zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt, kam Richard Daniel im Gulag bei Kotlas, Wjatkajer Gebiet am 18. Juni 1942 ums Leben. Am 28. Januar 1957 durch das Militärtribunal des Moskauer Militärbezirks rehabilitiert.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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