x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dautzenberg, Jakob

* 2.2.1897 ✝ 20.8.1979

Geboren am 2. Februar 1897 in Würselen/Krs. Aachen, Sohn eines Werkmeisters; lernte Former. Ab 1912 Gewerkschaftsmitglied, er trat 1922 in die KPD ein, Gemeindevertreter in Haaren bei Aachen und seit 1925 Kreistagsabgeordneter von Aachen-Land. 1923 von der belgischen Besatzung verurteilt, 1928 wurde er hauptamtlicher KPD-Sekretär in Aachen und (bis 1930) in den Reichstag (Wahlkreis Köln-Aachen) gewählt. Er blieb bis 1932 KPD-Sekretär in Aachen, anschließend Parteisekretär in Köln. Nach 1933 erwerbslos, in den Jahren 1933 und 1934 in Untersuchungshaft, arbeitete er später als Former. In Aachen und Eschweiler baute Dautzenberg eine Widerstandsgruppe auf und wurde im August 1944 mit 200 Antifaschisten verhaftet. Im KZ Neuengamme wurden an ihm Bazillenversuche unternommen, er kam schwerkrank ins Vernichtungslager Bergen-Belsen. 1945 aus dem KZ befreit, kehrte er (Gesicht und Körper durch Pilzwucherungen entstellt) in die Heimat zurück. Allmählich erholt, kam Dautzenberg als KPD-Mitglied 1946 in den Kreistag, blieb bis zum Verbot der KPD 1956 im Ruhrgebiet Funktionär (UB-Leiter). Er lebte dann als Rentner in Haaren. 1967 angeklagt, für die illegale KPD tätig zu sein, wurde er vom Gericht jedoch freigesprochen. Er schloß sich 1968 der DKP an. Jakob Dautzenberg starb am 20. August 1979 in Aachen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten