In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Deiters, Heinrich
* 2.7.1887 ✝ 31.1.1966
Geb. in Osnabrück; Vater Landvermesser; aufgew. in Siegen u. Bromberg; dort Realgymnasium, 1906 Abitur; anschl. Studium der Germanistik, Geschichte u. Philos. an den Univ. Heidelberg, Münster u. Berlin, dort 1911 Prom. mit einer Arbeit über Hebbel; 1912 St.-Ex. für das Lehramt an höheren Schulen; Schuldienst; 1914 – 18 Militärdienst; 1918 – 24 Studienrat in Berlin; Gründungsmitgl. der DDP; 1919 Bund Entschiedener Schulreformer; 1920 SPD; 1924 Gymnasialdir. in Höchst, 1927 Oberschulrat im Provinzialschulkolleg. Hessen-Nassau in Kassel, Mitgl. im Philologenverein u. im Rep. Lehrerbund; 1933 zwangspensioniert, danach u. a. private Lehrtätigkeit u. 1942 – 45 Mitarb. in einem nichtoffiz. Pressedienst.
Mai 1945 SPD; Juni 1945 Dir. am Paulsen-Gymnasium in Berlin-Steglitz; Aug. 1945 Mitbegr. u. bis Nov. 1945 erster Vors. der Gewerkschaft der Lehrer u. Erzieher in Berlin; Sept. 1945 Ltr. des Ressorts Lehrerbildung in der Dt. ZV für Volksbildung; Mai 1946 SED; Okt. a. o. u. Jan. 1947 ord. Prof. für Geschichte der Pädagogik an der Univ. Berlin, Mitdir. des Inst. für »Geschichte der Pädagogik«; 1947 – 57 Vors. des KB Berlin; 1948 Ltr. des Kulturaussch. des Dt. Volksrats; 1949 – 58 Dekan der Pädagog. Fak. der HU Berlin; 1949 – 58 Abg. der (Prov.) Volkskammer für den KB; 1957 Dr. phil. h. c. der MLU Halle; 1946 – 59 Mithrsg. der Ztschr. »Pädagogik«; 1959 em.; gest. in Berlin.
Pädagog. Aufsätze u. Reden. Berlin 1957; Bildung u. Leben. Erinnerungen eines dt. Pädagogen. Köln, Wien 1989. Rektor der HU Berlin (Hrsg.): H. D. Bildungspolitiker – Lehrerbilder – Pädagoge. Berlin 1987; Fischer, T.: H D. Ein Wegbereiter der mod. Erlebnispädagogik? Lüneburg 1994; Wiegmann, U.: H. D. – berufl. Ausgrenzung u. »erziehungswiss. Remigration«. In: Ztschr. für Pädagogik (1994) 4; Reischock, W.: Ein Demokrat mit einer sozialist. Bildungsidee – Erinnerungen an H. D. In: Keim, W. et al. (Hrsg.): Reformpädagogik in Berlin – Tradition u. Wiederentdeckung. Frankfurt (Main) 1998.
Gert Geißler
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Ch. Links Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
Ch. Links Verlag, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel. 030- 44 02 32-0, mail@christoph-links-verlag.de