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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Deutschmann, Arthur

* 1.9.1899 ✝ 12.10.1969

Geboren am 1. September 1899 in Berlin; kaufmännischer Angestellter, Mitglied der Freien Jugendorganisation Berlin und der SPD/USPD, ab 1918 des Spartakusbundes bzw. der KPD, 1924 Delegierter zum 3. Kongreß der Roten Sport-Internationale in Moskau. Wie ein Großteil der Berliner KPD-Funktionäre gehörte er zu den Linken, stand 1925 bei der Opposition, unterschrieb 1926 den »Brief der 700« und wurde noch 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Als prominenter Berliner Linker wurde Deutschmann auf der Reichskonferenz der linken Opposition im Dezember 1926 in deren Reichsleitung gewählt. Er war bei der Gründungskonferenz des Leninbundes im April 1928 einer der Schriftführer und gehörte dann zu deren Reichsleitung. Ähnlich wie Fritz Schimanski oder Oskar Wischeropp trennte sich Deutschmann im Januar 1929 vom Leninbund und verdammte die Opposition. Sein Artikel »Der Leninbund in Auflösung« wurde in der »Roten Fahne« (20.Januar 1929) veröffentlicht. Ob er sich nach seiner Unterwerfung in der KPD aktiv betätigte, ist nicht nachzuweisen. Doch 1931 trat er der SPD bei und war bis 1933 Angestellter beim Magistrat von Berlin. Nach 1933 illegale Arbeit, u. a. gemeinsam mit Hellmuth Bock in Berlin-Neukölln, er war bei Daimler-Benz beschäftigt. 1944 Festnahme, U-Haft und Anklage wegen »Vorbereitung zum Hochverrat«. 1945 Mitglied der KPD, Vorsitzender der VVN in Berlin-Neukölln, ab 1946 Mitglied der KL Neukölln der SED. Ab 1945 Angestellter beim Magistrat von Berlin, Abteilung für Arbeit, später Oberreferent in der Zentrale für Landtechnik der DDR. Er bekam als früherer »Renegat« Schwierigkeiten, war zuletzt Mitarbeiter im AZKW. Arthur Deutschmann starb am 12. Oktober 1969 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten