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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Diestelmann, Stefan

* 29.1.1949

Geb. in München; Vater Schauspieler, Kindheit bei der Großmutter in Darmstadt, 1961 Übersiedl. nach Potsdam-Babelsberg, wo der Vater seit 1956 beschäftigt war; 1964 Lehre als Fotograf bei der DEFA, autodidakt. musikal. Ausbildung (Gitarre, Banjo, Mundharmonika, Percussions, Gesang); 1967 Verurteilung zu 10 Monaten Haftstrafe auf Bewährung wegen Fluchtvorbereitung; seit Mitte der 1960er Jahre Beschäftigung mit Blues, Solokonzerte u. Beteiligung an versch. Amateurbands; 1975 – 77 Mitgl. der »Vaih hu Blues Band«; 1977 Gründung der »St. D. Folk Blues Band« (mit Bernd Kleinow, Dietrich Petzold u. Rüdiger Philipp) u. 1978 Veröff. der gleichnamigen LP, u. a. mit »Reichsbahnblues«, Zulassung als Berufsmusiker; gemeinsame Konzerte mit Mike Friedman (1974) u. Memphis Slim (1978, 1979); 1980 LP »Hofmusik« u. a. mit dem Titel »Der Alte u. die Kneipe«; 1981 Teiln. am Folk Blues Festival Poznań (Polen), 1982 Ungarn-Tournee u. Konzert mit Alexis Corner in Bratislava; Komposition von Filmmusiken für DEFA, TV u. Trickfilmstudio Dresden sowie von Hörspielmusiken, kleine musikal. Filmrollen; 1984 MC »Folk, Blues & Boogie« (CD 1990); ab 1979 regionale Auftrittsverbote u. zunehmende Behinderungen; nutzte 1984 die Genehmigung zu einer Westtournee zur Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.

1990 – 91 Tournee durch Ostdtl.; 1996 CD »St. D. Folk Blues Best«, Rückzug ins Privatleben, lebt als Fotograf u. Dokumentarfilmer am Ammersee in Bayern.

D. war der prominenteste Repräsentant der Folk-Blues-Szene der DDR, seine erste LP die einzige Amiga-Platte mit internat. Bluesstandards in engl. Sprache.

Rauhut, M., Kochan, Th. (Hrsg.): Bye Bye, Lübben City. Bluesfreaks, Tramps u. Hippies in der DDR. Berlin 2004.

Jan Wielgohs

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten