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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Döll, Emma

* 3.3.1873 ✝ 1930

Geboren am 3. März 1873 in Rastenburg/Ostpreußen als Emma Hohmann, Tochter eines Bahnbeamten. Sie lernte Köchin auf einem Militärgut und arbeitete mehrere Jahre auf größeren Gütern Ost- und Westpreußens. Anfang des Jahrhunderts lebte sie in Meiningen, wo sie den Schneider Eduard Döll (* 1873 – † 1947) heiratete. 1906 zogen sie nach Danzig, wo Emma Döll SPD-Mitglied wurde und 1918 in die USPD eintrat. Ende 1920 mit dem linken Flügel der Danziger USPD Übertritt zur KPD. Im Mai 1920 als USPD-Abgeordnete in die Verfassunggebende Versammlung von Danzig gewählt, gehörte sie bis 1927 der KPD-Fraktion im Danziger Volkstag an. Sie starb 1930 in Danzig. Ihre Tochter Klara Döll (* 1. 5. 1903 – † 14. 10. 1994) lernte Gärtnerin, trat 1921 in die KPD ein und arbeitete bis 1923 in der KPD-BL Danzig, war Stenotypistin. Im Februar 1930 Übersiedlung in die Sowjetunion, dort beim Ministerium für Außenhandel beschäftigt, ab Oktober 1933 Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Engels. Am 7. Februar 1938 vom NKWD festgenommen, zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt und 1946 nach Karaganda verbannt. Sie konnte 1956 in die DDR ausreisen und lebte zuletzt in Erfurt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten