In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Döpel, Robert
* 3.12.1895 ✝ 2.12.1982
Geb. in Neustadt / Orla; Vater Inh. einer Gerberei; Oberrealschule, 1914 Abitur; 1914 – 18 Kriegsdienst, Verwundung; 1919 – 24 Studium der Physik, Math. u. Chemie an den Univ. Leipzig, Jena u. München, dort 1924 Prom. bei Wilhelm Wien mit spektroskop. Untersuchungen von Kanalstrahlen; 1924 / 25 Ass. an der Univ. Göttingen; 1925 – 1929 im Privatlaboratorium R. v. Hirsch, ab 1929 am Physikal. Inst. der Univ. Würzburg, dort 1932 Habil. u. Privatdoz.; 1938 Berufung zum außerord. Prof. für Strahlenphysik an der Univ. Leipzig, dort maßgebl. Mitwirkung an den Forschungen zur Entw. eines Kernreaktors u. Mitarb. im sog. Uran-Projekt unter Werner Heisenberg.
1945 Verpflichtung zur wiss. Tätigkeit in der UdSSR, dort Mitwirkung an der sowj. Atombombenentw.; 1952 – 57 Prof. für Physik an der Univ. Woronesh; 1957 Rückkehr nach Dtl. u. Berufung zum Prof. für Experimentalphysik u. Dir. des Inst. für Angew. Physik der TH Ilmenau, 1960 em., VVO; gest. in Ilmenau.
D.s eigtl. Forschungsgebiet war die Kernphysik, doch blieben seine Forschungsmöglichkeiten in der DDR – nachdem Ende der 1950er Jahre die kernphysikal. Forschung u. Ausbildung drastisch reduziert worden war – auf das Gebiet der Gaselektronik beschränkt, wobei sich D. in diesem Zusammenhang u. über seine Emeritierung hinaus in internat. anerkannten Arbeiten mit der Physik des Kugelblitzes u. der Kometenschweife beschäftigt hat.
Hanle, W.: Nachruf auf R. D. In: Physikalische Blätter (1983) 104; Döpel-Heft der Wiss. Ztschr. der TH Ilmenau (1986) 1 (mit Schriftenverzeichnis).
Dieter Hoffmann
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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