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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Drechsel, Karlheinz

* 14.11.1930 ✝ 5.10.2020

Geb. in Dresden; Abitur; 1946 – 59 Schlagzeuger in Dresdner Bands, u. a. bei den Elb Meadow Ramblers (1956 – 58); gründete 1947 den ersten Dresdner Jazz-Zirkel; 1949 – 52 Ausbildung beim Berliner Rundfunk / Dtl.-Sender, nach pol. motivierter Entlassung 1952 – 58 wieder in Dresden; gründete 1956 die erste »IG Jazz Dresden« (b. der FDJ); seit 1947 Vortragstätigkeit zur Popularisierung u. Anerkennung des Jazz in der DDR; 1951 erste Jazzsendung im Rundfunk (bis 1990 ca. 2.500 Jazzsendungen beim Berliner Rundfunk u. bei Stimme der DDR); 1958 – 91 Regisseur beim DDR-Rundfunk in Berlin; seit den 50er Jahren Moderator von Jazzkonzerten u. internat. Tourneen in der DDR, u. a. 1965 Louis Armstrong; 1964 Initiator des ersten DDR-Amateur-Jazz-Festivals in Berlin, 1965 Initiator der ersten Jazz-Sendung des DFF (»Leo Wright in Dresden«); 1965 – 70 Initiator/Organisator jährlich stattfindender Großkonzerte zum mod. DDR-Jazz in Dresden u. Berlin, dann Verbot; 1968 Zusammenstellung u. Regie der Amiga-LP »Jazz – Gedichte von Jens Gerlach«; 1971 Mitinitiator u. Moderator des seitdem jährl. stattfindenden Internat. Dixieland-Festivals Dresden; 1975 dt. Textgestaltung/Sprecher des ČSSR-Kurzfilms »Louis Armstrong – New Orleans«; Dipl. an der HU Berlin mit einer »Studie über die kulturpol. u. künstler. Spezifik des Jazz«; 1977 – 89 Mitinitiator u. Moderator des Festivals »Jazzbühne Berlin«; stellv. Vors. der Sektion Jazz des Staatl. Komitees für Unterhaltungskunst der DDR. Seit 1990 Jazzsendungen beim MDR, ORB u. Radio Kultur (SFB/ORB); Moderator internat. Jazzfestivals, künstler. Ltr. des Jazzfestivals Velbert, 1990 – 95 Mitbegr. der Konzertreihe »Jazz im Gewandhaus« in Leipzig, 1994 Mitbegr. des Jazz Treffs Karlshorst e. V. u. bis 1998 1. Vors., seitdem Ehrenvors.; 1995 – 99 Berater/Moderator von »Jazz in der Semper-Oper« in Dresden; 1996 5-CD-Box »Jazz in Dtl.«; zahlreiche Beiträge in »Melodie u. Rhythmus« u. Tagesztg.; Covertexte für Jazz-Schallplatten (Amiga, Jazzpoint, WestWind); 1999 anläßlich der Jahrhundertwende Wahl unter die »100 Dresdner des 20. Jh.«; 2004 Bundesverdienstkreuz und Erste Dresdner Ehrenmed; gest. in Berlin.



Fascination Jazz. Berlin 1974 (Fotos: Sigurd Rosenhain); Lehrmaterial »Zum Jazz«. Berlin 1979; Amiga Jazz. Kat. 1981. Berlin 1981; Jazzkalender. Berlin 1982 – 1985 (Fotos: Matthias Creutziger); Bildband »Jazz objektiv«. Berlin 1983.

Rainer Bratfisch

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten