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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Dreilich, Herbert

* 5.12.1942 ✝ 12.12.2004

Geb. in Mauterndorf (Österreich); Vater Ing.; aufgew. in Großbrit. u. der Bundesrep. Dtl.; 1959 Übersiedl. in die DDR; 1959 – 62 Gebrauchswerberlehre in Halle, anschl. Arbeit als Schaufenstergestalter; ab 1960 Gitarrist in versch. Amateurbands (Dixieland, Rock, u. a. bei den Jazz Youngsters); 1962 – 64 bei  Reinhard Lakomy, 1967 Leipzig-Sextett; Umzug nach Berlin; 1967/68 bei den Music Stromers (vier Wochen im Programm »Showblock« am Friedrichstadtpalast Berlin); 1967 – 71 Musikschule Berlin-Friedrichshain (Tanzmusik, Gitarre); 1968/69 bei  Henry Kotowski sowie den Puhdys; 1969 – 71 bei den Alexanders (u. a. mit Henning Protzmann u.  Ulrich Swillms), 1971 Mitbegr. (mit Swillms, Protzmann,  Veronika Fischer u. a.), Gitarrist u. Sänger der Soul- u. Rockgruppe Panta Rhei, 1973 LP »Panta Rhei«, Komp. u. Text u. a. für »Free Angela« u. »Tuyet«; Herbst 1974 mit Swillms u. Protzmann Gründung von Karat, 1977 – 2003 Leadsänger der neben den Puhdys erfolgreichsten ostdt. Band; Jan. 1975 erste Rundfunkaufn., 22.2.1975 erstes öff. Konzert in Pirna; erste Komp. für Kinder, ab Dez. 1977 spezielles Progr. für Oberschüler zur internat. Rockmusikentw.; 1978 Grand Prix des Internat. Schlagerfestivals Dresden, LP »Karat«, Titel »Ay, ay, qué verano« für die XI. Weltfestspiele in Havanna, Nov. erstes Konzert in West-Berlin; 1979 LP »Über sieben Brücken« (Kunstpreis der DDR, Interpretenpreis des Jugendmagazins »Neues Leben«, Grand Prix beim Internat. Schlagerfestival für die Titel »König der Welt« u. »Über sieben Brücken«, unter dem Titel »Albatros« in der Bundesrep. Dtl., dort 1984 »Goldene Schallplatte« für 250.000 verkaufte Exemplare, erfolgr. Coverversion des Titels »Über sieben Brücken« von Peter Maffay); 1980 LP »Schwanenkönig« (in der Folgezeit werden alle LP auch in der Bundesrep. Dtl. veröff.); 1982 LP »Der blaue Planet« (insg. mehr als 1 Mio. verkaufte Exemplare, Goldene Schallplatte); 1983 LP »Die sieben Wunder der Welt«; 1985 Doppel-LP »10 Jahre Karat Live – Auf dem Weg zu Euch«; 1986 beteiligt an der Allstar-Band Gitarreros (Tournee, LP »It’s Only Rock’n’Roll«); 1984 NP (im Koll./mit Karat); 1987 LP »Die fünfte Jahreszeit«; 1988 mit Gitarreros bei »Rock für Armenien« in Schwerin u. Halle-Neustadt.

1990 LP »... im nächsten Frieden«, Rockfestival »Rettet unsere Umwelt«; 1991 LP »Karat«, 1992 CD: »Vierzehn Karat – Ihre größten Hits«, 1995 CD »Tanz mit mir«; 1997 Schlaganfall bei einem Konzert in Magdeburg, 1998 wieder auf Tour; 2000 CD »Ich liebe jede Stunde«, Jubiläumskonzert »25 Jahre Karat« mit Gastmusiker Peter Maffay in Berlin vor 20.000 Zuschauern; Aug. 2003 letzter Auftritt; nach schwerer Erkrankung gest. in Berlin.

2005 »Die offizielle H. D.-Gedenk-CD«; Sohn Claudius D. tritt die Nachfolge als Leadsänger der Band an, die am 29.12.2005 in Rostock aufgrund eines Rechtsstreits um die Nutzung der Marke »Karat« ihr vorläufig letztes Konzert unter diesem Namen gibt; Karat hat insg. mehr als 8,5 Mio. Tonträger verkauft.

 Gerlach, C.: Karat. Berlin 1985; Schumann, W.: Karat – Über sieben Brücken. Berlin 1995.

Rainer Bratfisch

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten