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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Dressel, Roland

* 26.4.1932 ✝ 5.12.2021

Geb. in Meerane; Vater Bäcker; bis 1953 Schulbesuch in Meerane; 1953/54 Ausbildung zum Fotografen in Glauchau (Krs. Zwickau); Standfotograf u. Kameraassistent im DEFA-Studio für Spielfilme; arbeitete bei Kameraleuten wie  Werner Bergmann, Günter Haubold, Jan Curik, Erich Gusko; Ausbildung zum Kameramann über die Betriebsakad. der DEFA durch ein externes Studium an der Dt. HS für Filmkunst; 1965 – 90 Kameramann im DEFA-Studio für Spielfilme, sammelte Erfahrungen bei Dok.- u. Fernsehfilmen; sein erster Kinofilm 1973 »Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow« (R: Siegfried Kühn) stieß auf heftigen Widerstand, gewollte Effekte wurden als Fehler kritisiert, bis 1977 war ihm die Mitarb. an Spielfilmen der DEFA untersagt; D. realisierte in dieser Zeit Fernsehfilme; die späteren Spielfilme zeugen von stilist. Vielfalt u. bildhafter Verdichtung der Idee, der sich die dramaturg. denkende Kamera unterordnet; ab 1977 vor allem Zusammenarb. mit  Rainer Simon; seit 1990 freischaff. Kameramann; gest. in Potsdam.

 

Werke: Zwei Briefe an Pospischiel (1970, R: R. Kirsten, TV); Die unheilige Sophia (1974/ 75, R:  M. Wekwerth, TV); Happy End (1976/77, R: M. Wekwerth, TV); Der gepuderte Mann im bunten Rock lebt gefährlich (1977, R: K. Gendries, TV); mit R. Simon (Regie): Zünd an, es kommt die Feuerwehr (1977/78), Jadup u. Boel (1980/88), Das Luftschiff (1982), Die Frau u. der Fremde (1984), Die Besteigung des Chimborazo (1989), Der Fall Ö. (1991); Olle Henry (1982/83, R:  U. Weiß); Fallada – letztes Kapitel (1987, R:  R. Gräf); Das Land hinterm Regenbogen (1991, R:  H. Kipping); Die Spur des Bernsteinzimmers (1992, R: R. Gräf); Abschied von Agnes (1993, R: M. Gwisdek); Mein Herz – niemandem! (R: H. Sanders-Brahms); Das Mambospiel (1998, R:  M. Gwisdek).



Poss, I., Warnecke, P. (Hrsg.): Spur der Filme – Zeitzeugen über die DEFA. Berlin 2006 (Mitautor).

Elke Schieber / Ingrid Kirschey-Feix

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten