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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dubber, Bruno

* 11.11.1910 ✝ 6.5.1944

Geboren am 11. November 1910 in Kirchwerder bei Hamburg als Sohn eines Schiffers; Dreher. 1925 Mitglied im DMV und KJVD. Nach der Gesellenprüfung 1928 entlassen, wurde Dubber Gelegenheitsarbeiter, dann hauptamtlich für den KJVD in Hamburg tätig. Im Februar 1929 nahm er am ersten Lehrgang der Reichsparteischule in Berlin-Fichtenau teil und wurde danach Orgleiter des KJVD Hamburg. Im August 1929 wegen Organisierung einer Demonstration gegen einen Stahlhelmaufmarsch festgenommen, saß er drei Monate in Untersuchungshaft. Deswegen im September 1930 angeklagt und zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, er entzog sich dem Strafantritt durch Flucht. Dubber wurde unter dem Namen Walter Kardolin im Oktober 1930 Orgleiter des KJVD in Schlesien. Im Januar 1932 wurde er Orgleiter in der Berliner Verbandsführung des ZK des KJVD. Hier arbeitete er eng mit

Kurt Müller

und Alfred Hiller zusammen. Obwohl Dubber in den Auseinandersetzungen zwischen Ernst Thälmann und der Neumann-Remmele-Gruppe letzterer nahestand, blieb er auch ab November 1932 unter Fritz Grosse, dem neuen KJVD-Vorsitzenden, Orgleiter des ZK. Im Frühjahr 1933 emigrierte Dubber nach Moskau, dort Praktikant im EK der KJI. Auf der Amsterdamer Tagung des KJVD im August 1933 aus dem ZK ausgeschlossen, weil er weiterhin an den Positionen von Heinz Neumann und

Kurt Müller

festhielt. »Bewährungseinsatz« in einem Swerdlowsker Großbetrieb. Er konnte im April 1934 nach Moskau zurück und wurde Instrukteur der KJI. Von September 1934 an lebte er (Parteiname Walter) als Berater des KJVÖ illegal in Österreich. Am 14.November 1938 wurde Dubber in Wien von der Gestapo verhaftet, schwer mißhandelt und zwei Jahre später nach Berlin-Moabit überführt. Am 13.Mai 1941 verurteilte ihn der VGH zu lebenslanger Zuchthausstrafe. Im Zuchthaus Bremen starb Bruno Dubber am 6. Mai 1944 an Tuberkulose. 1990 veröffentlichte Karl-Heinz Jahnke die Biographie: »Ein ungewöhnliches Leben: Bruno Dubber«.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten