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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ebert, Albert

* 24.4.1874 ✝ 29.12.1935

Geboren am 24. April 1874 in Rodewisch/Vogtland, Sohn eines Eisenbahnbeamten; lernte Dreher. Anschließend auf Wanderschaft, übersiedelte 1904 nach Dresden und war bis 1918 Metallarbeiter. 1890 trat er in die SPD ein, 1917 in die USPD. Trotz einer Augenverletzung wurde Ebert noch im September 1918 als Soldat eingezogen und kam nach Frankreich an die Front. Nach der Rückkehr nach Dresden auf dem linken Flügel der USPD aktiv, er setzte sich 1920 für die Vereinigung mit der KPD ein. Im Dezember 1920 als Abgeordneter der USPD in den Sächsischen Landtag gewählt, gehörte bis 1922 dem Landtag als KPD-Abgeordneter an. Mitglied der BL Ostsachsen, vor allem in der Jugendarbeit tätig. Während des März-Aufstandes 1921 Kurier zwischen Dresden und dem Mansfelder Gebiet. Bis 1923 Betriebsratsvorsitzender in einer großen Dresdener Metallfabrik, ab 1923 hauptamtliche Tätigkeit. Als Mitarbeiter der Zentrale, später des ZK der KPD war Ebert für die illegale Grenzarbeit und den Literaturvertrieb zuständig. Er organisierte Parteitage ausländischer kommunistischer Parteien in Deutschland, u. a. die Balkankonferenz der KP Jugoslawiens im Herbst 1928 in Dresden. Im Auftrag der Komintern schleuste Ebert gefährdete KP-Funktionäre über die Grenze. 1928/29 übernahm er die Verwaltung der Reichsparteischule der KPD auf dem Weißen Hirsch in Dresden. Von 1931 bis 1933 gehörte Ebert der UB-Leitung Dresden an und wurde Referent unter der Landbevölkerung. Ab 1933 erwerbslos, mehrmals für kurze Zeit inhaftiert. Nach einer erneuten Hausdurchsuchung starb Albert Ebert am 29. Dezember 1935 in Dresden.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten