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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Eckert, Paul

* 10.11.1883 ✝ 29.2.1964

Geboren am 10. November 1883 in Crossen/ Oder als Sohn eines Mühlenbauers; Lehre und Arbeit als Maschinenschlosser und Mechaniker. Er kam 1903 nach Berlin. Von 1904 bis 1907 leistete er seinen Militärdienst, zeitweilig bei der kaiserlichen Flotte in Kiautschou/China. 1914 trat er der SPD, 1917 der USPD bei. Während des Januarstreiks 1918 war er Mitglied der Streikleitung in Berlin, Ende 1918 gehörte er dem Vollzugsrat des Berliner Arbeiter- und Soldatenrates an. Während der Januarkämpfe 1919 »politischer Kommissar« des Nachschubtrupps in der Bötzow-Brauerei Berlin, nach der Niederschlagung des Aufstandes flüchtete er nach Braunschweig zu August Merges. Nach seiner Rückkehr nach Berlin wurde er mehrere Wochen in Haft genommen. Eckert, der als Gast am Gründungsparteitag der KPD teilgenommen hatte, blieb bis 1923 Mitglied der KPD. Wegen Meinungsverschiedenheiten in der Gewerkschaftsfrage trat er 1923 aus der KPD aus und erneut bis 1933 in die SPD ein. Bis 1926 Maschinenschlosser, arbeitete er von 1926 bis 1928 als selbständiger Facharbeitsvermittler beim Bezirksamt Berlin-Mitte, von 1928 bis 1933 Bevollmächtigter in der DMV-Verwaltungsstelle Berlin. Ab 1933 erwerbslos, von 1936 bis 1943 Werkzeugschlosser und Mechaniker und dann von 1943 bis 1945 Invalide. Im Juni 1945 gründete Eckert die KPD-Ortsgruppe Berlin-Blankenburg, nach Gründung der SED war er bis 1947 deren Vorsitzender in Blankenburg und leitete dort die Arbeitsamts-Nebenstelle. Von 1947 bis 1951 Orgsekretär des FDGB Berlin-Pankow, zuletzt 2. Vorsitzender. 1958 erhielt er den VVO in Silber. Paul Eckert starb am 29. Februar 1964 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten