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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Eckertz, Maria

* 21.12.1899 ✝ 19.12.1969

Geboren am 21. Dezember 1899 in Hamburg als Tochter des Obertelegrafensekretärs Theodor Flerlage; sie ging sieben Jahre in das katholische Lyzeum, später zwei Jahre auf dem Hamburger Telefonamt tätig. 1921 heiratete sie den Volksschullehrer Theodor Eckertz (* 1896 – † 1984) und zog nach Köln, hier trat sie 1927 in die KPD ein, im Bezirksvorstand der Roten Hilfe und in der kommunistischen Frauenarbeit des Bezirks aktiv. 1932 im Wahlkreis Köln-Aachen in den Preußischen Landtag gewählt. Im April 1933 festgenommen, saß sie bis zum 15. August 1934 in »Schutzhaft«. Danach lebte sie von Wohlfahrtsunterstützung. 1936 bei den Massenverhaftungen in Köln zweimal festgenommen, aber wegen »Mangels an Beweisen« aus der U-Haft entlassen, von 1937 bis 1939 Textilarbeiterin in Köln. Mit ihrem 1938 nach viereinhalb jähriger Haft heimgekehrten Mann erneut im Widerstand. Die Gestapo verlangte genaue Arbeitsberichte, schickte Spitzel ins Haus und überwachte beide. 1939 wurde ihr Mann wieder verhaftet, sie selbst war lange Zeit krank und bekam später eine Anstellung bei einer Kölner Baufirma. Im August 1944 wurde Maria Eckertz wieder festgenommen und kam ins KZ Ravensbrück. Sie konnte am 25.April 1945 zusammen mit Helene Overlach in einem Transport von 4000 Polinnen durch die Graf-Bernadotte-Aktion nach Schweden flüchten. An Typhus erkrankt, kam sie erst im März 1946 nach Deutschland zurück. 1946 in Köln zur Stadtverordneten ernannt, danach trat sie politisch nicht mehr hervor. Maria Eckertz starb am 19. Dezember 1969 in Köln.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten