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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ecks, Bernhard

* 26.10.1884

Geboren am 26. Oktober 1884 in Bremen, Sohn eines Zimmermanns; Lehre und Arbeit als Maurer. 1902 Mitglied des Zentralverbandes der Maurer, Wanderschaft (Schweiz und Dänemark); von 1904 bis 1907 Militärdienst; 1907 Mitglied der SPD. Im August 1914 wurde er wegen antimilitaristischer Aktionen zum Baubataillon nach Harburg einberufen. Ab 1916 an der Ostfront, verwundet und nach Lazarettaufenthalt ab 1917 erneut an der Ostfront. Über Hans Brodmerkel erhielt er Kontakt zu den Bremer Linksradikalen und wurde Mitglied der IKD, als deren Vertreter er am Gründungsparteitag der KPD teilnahm. Im November 1918 Vorsitzender des Bremer Soldatenrates, im Januar 1919 Stadtkommandant der Bremer Räterepublik. Im Februar 1919 Flucht, aber verhaftet und zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er wegen der Amnestie nicht absitzen mußte. Beim Hamburger Aufstand 1923 inhaftiert, im Dezember 1923 freigelassen. Ab 1924 war Ecks Mitarbeiter der Zentrale bzw. des ZK der KPD, leitete 1925 als Sekretär die Geschäfte des Kartells der ausgeschlossenen Gewerkschaftsverbände. Von 1926 bis 1932 gehörte er zum AM-Apparat der KPD. Im November 1932 in die UdSSR übersiedelt, arbeitete er als Maurerpolier in Moskau und wurde Mitglied der KPdSU. Am 4. November 1937 verhaftet und aus der KPdSU ausgeschlossen, wurde Ecks im Oktober 1939 nach Jalta entlassen. 1941 dann (inzwischen mit einer Sowjetbürgerin verheiratet) nach Kasachstan evakuiert. Hier lebte und arbeitete Ecks, bis er Ende der vierziger Jahre in die Stadt Tschassow-Jar zog. Sein 1956 gestellter Antrag auf Rückkehr nach Deutschland wurde vom ZK der SED genehmigt, Ecks blieb jedoch auf Wunsch seiner Frau in der UdSSR. Bis Mitte der sechziger Jahre hat er mehrmals die DDR besucht und sich mit einstigen Weggefährten wie Karl Jannack oder Sepp Miller getroffen. Bernhard Ecks starb in der UdSSR.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten