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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Eder, Hermann

* 16.2.1887 ✝ 14.9.1970

Geboren am 16. Februar 1887 in Ellrich/Südharz, Sohn eines Maurers; Lehre und Arbeit als Schlosser, 1905 Mitglied des DMV. Von 1907 bis 1910 Militärdienst (Einsatz in Kiautschou/ China), ab 1910 in Essen bei der Firma Krupp beschäftigt, 1912 trat er in die SPD ein. 1914 Einberufung, 1915 schwere Verwundung, anschließend Postaushelfer in Wilhelmshaven. Hier leitete Eder unter Umgehung der Postzensur Briefe an die Reichstagsabgeordneten Hugo Haase, Wilhelm Dittmann, Clara Zetkin und Luise Zietz weiter. Im November 1917 u. a. mit Alfred Rebe verhaftet und zu drei Jahren und drei Monaten Festungshaft verurteilt. Im November 1918 in Köln befreit, kehrte Eder nach Essen zurück und wurde Mitglied der USPD und des Spartakusbundes. Delegierter des KPD-Gründungsparteitages in Berlin; dort Teilnahme an den Januarkämpfen 1919. Während des Kapp-Putsches aktiv in Essen, anschließend Flucht und illegaler Aufenthalt in Ellrich/Südharz und Walkenried. Hier Mitbegründer der KAP und Leiter der AAU in Ellrich und Nordhausen. Später wieder in der KPD, von Herbst 1924 bis 1929 war Eder Stadtverordneter in Ellrich, seit 1929 Stadtrat. Von Juni bis Dezember 1933 im KZ Esterwegen inhaftiert, dann ab 1938 Schlosser in Stettin. 1945 erneut Mitglied der KPD, war Eder einige Jahre Gemeindevertreter und Leiter der SED-Ortsgruppe Ellrich, ab 1948 Rentner. Hermann Eder starb am 14. September 1970 in Eilenburg.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten