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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Eggert, Paul

* 27.4.1897 ✝ 1.9.1963

Geboren am 27. April 1897 in Hermsdorf bei Berlin, Sohn eines Bauarbeiters. Arbeitsbursche, später u. a. in einer Hanf- und Drahtseilfabrik tätig. 1915 Einberufung zum Kriegsdienst, während der Revolution in Thorn/Weichsel, 1920 trat er in die KPD ein. Angestellter in der Reichsdruckerei, später Arbeit als Zinkschleifer. Eggert gehörte der unter der Leitung von Richard Großkopf arbeitenden Paßfälschergruppe an, die im Auftrag des ZK der KPD falsche Papiere für verfolgte KPD-Mitglieder herstellte. Er wurde festgenommen, zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und nach seiner Freilassung 1928 zunächst Mitarbeiter der Informationsabteilung des ZK sowie Orgleiter des 20. Berliner Verwaltungsbezirks. Später wieder im AM-Apparat tätig, enge Zusammenarbeit mit Großkopf, Karl Wiehn und Hermann Dünow. Am 8. Mai 1933 in Berlin inhaftiert und im Januar 1935 vom VGH zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, saß Eggert bis 1945 in verschiedenen Zuchthäusern, zuletzt im KZ Buchenwald. 1945 wurde er Referent im Landesamt für Arbeit und Sozialfürsorge in Thüringen. Mitglied der KPD/SED und 1947 Angehöriger der DVP-Landesbehörde Thüringen, Kriminaloberkommissar, ab 1950 Abteilungsleiter der MfS-Landesverwaltung Thüringens. Paul Eggert starb am 1. September 1963 in Erfurt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten