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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Ellrodt, Richard Friedrich

* 2.8.1883 ✝ 11.1.1933

(* 1883 – † 1933)

Geboren am 2. August 1883 in Leipzig, Sohn eines Schuhmachers; Metallschleifer. 1903 Mitglied der SPD, schloß er sich 1917 der USPD an und gehörte zu deren BL Leipzig. Gemeinsam mit Otto Zipfel vertrat er die USPD-Leipzig auf dem Spaltungsparteitag der USPD und auf dem Vereinigungsparteitag von USPD und KPD im Dezember 1920. Im November 1920 als einer der drei Abgeordneten der USPD (Linke) in den Sächsischen Landtag gewählt, gehörte Ellrodt ab Dezember 1920 zur VKPD-Fraktion, für die er 1922 als Abgeordneter wiedergewählt wurde. 1922/23 Redakteur beim »Roten Kurier«, der KPD-Zeitung für Mitteldeutschland in Leipzig, und von 1926 bis 1930 Redakteur am Nachfolgeorgan, der »Sächsischen Arbeiterzeitung«. 1926 kam Ellrodt nicht mehr in den Landtag, blieb aber von 1926 bis 1929 Stadtverordneter in Leipzig. Da er an chronischem Asthma litt, schied er 1930 aus der hauptamtlichen Parteiarbeit aus, Pförtner bei der BL Sachsen bzw. der UBL Leipzig. Ohne Hoffnung auf Heilung wählte Richard Friedrich Ellrodt am 11. Januar 1933 den Freitod.

Sein Sohn Gerhard Ellrodt (* 8. 7. 1909 – † 14. 2. 1949), Schriftsetzer und Mechaniker, wurde 1927 Mitglied des KJVD und 1930 der KPD. Ellrodt jun. war Agitpropleiter des KJVD Westsachsen. Nach 1933 illegale Arbeit und später Mitglied der Widerstandsgruppe Georg Schumann in Leipzig. Er war bis zur Auflösung des SED-BV Westsachsen 1947 deren Sekretär für Werbung, Schulung und Jugend. Von 1947 bis 1949 Mitglied des Sekretariats der SED Sachsen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten