In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Engel, Erich Gustav Otto
* 14.2.1891 ✝ 10.5.1966
Geb. in Hamburg; Vater Kfm.; Ausbildung in einer Kaffeegroßhandlung; 1910/11 Schauspielunterricht an der Leopold-Jessner Schule in Hamburg; bis 1914 Schauspieler, Dramaturg u. Regisseur am Volksbildungs-Wandertheater; 1918 – 21 Dramaturg u. Regisseur am Schauspielhaus Hamburg; 1921 – 23 Oberspielltr. am Staatstheater München; ab 1924 wechselnde Engagements an Berliner Theatern; 1933 – 45 am Dt. Theater; Filmregie; 1923 Begegnung mit B. Brecht.
1945/46 Gen.-Intendant der Münchner Kammerspiele; 1947 DEFA; 1948 – 56 Regisseur, 1956 – 66 Oberspielltr. am Berliner Ensemble; 1950 Gründungsmitgl. DAK/AdK; 1960 Prof.; 1949 u. 1957 NP; 1961 VVO; 1965 Banner der Arbeit.
E. inszenierte die UA der meisten Brecht-Stücke, interpretierte Shakespeare neu; 1931 – 44 drehte er 24 Filme (1935 »Pygmalion«, 1938 »Der Maulkorb«), 1948 – 58 13 Filme (1948 »Affäre Blum«, 1949 »Der Biberpelz«); Theater-Inszenierungen 1919 – 41 69 (Expressionisten; Shakespeare, u. a. »Coriolan«, »Der Sturm« u. »Othello« in eigener Bearbeitung; Brecht), 1945 – 62 11 (1949 zus. mit Brecht »Mutter Courage u. ihre Kinder« u. »Herr Puntilla u. sein Knecht Matti«, 1957 »Leben des Galileo Galilei«, 1962 »Schweyk im Zweiten Weltkrieg«, beide Brecht); gest. in Berlin.
Schriften über Theater u. Film (hrsg. Thea Lenk). Berlin 1971; Schriften über Theater u. Marxismus. München 1972. Ruppel, K. H.: Großes Berliner Theater. Gründgens, Fehling, Müthel, Hilpert, Engel. Velber (b. Hannover) 1962; Gersch, W.: Film bei Brecht. Berlin 1975.
Renate Rätz
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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