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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Esser, Fritz

* 24.8.1886 ✝ 27.8.1961

Am 24. August 1886 in Peine geboren; verbrachte seine Jugend in Sachsen, lernte Modelltischler. 1904 Eintritt in die SPD. Während des Krieges als Frontsoldat schwer verwundet, konnte er seinen Beruf nicht mehr ausüben. 1920 kam er über die USPD zur KPD. Von 1921 bis 1924 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Esser arbeitete als Fürsorgeangestellter und war führend im Internationalen Bund der Opfer des Krieges und der Arbeit. Obwohl er beim Hamburger Aufstand 1923 eine leitende Rolle spielte, wurde er später vom Gericht freigesprochen. Im Mai 1924 zog er im Wahlkreis Hamburg als Abgeordneter in den Reichstag ein (Mai bis Dezember 1924). Esser gehörte 1925/26 zur linken Opposition und wurde deswegen 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Da er sich noch im gleichen Jahr von der Opposition trennte, wieder in die Partei aufgenommen. 1927 erneut in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, in der er bis 1933 blieb. 1926/27 leitete er die Rote Hilfe im Bezirk Wasserkante, dann wieder den Internationalen Bund. Esser wurde am 6. November 1933 von der Gestapo verhaftet und am 12. April 1934 vom Hanseatischen OLG zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, er saß bis 30. November 1935 im KZ Fuhlsbüttel (irrtümlich wurde mehrfach die Meldung verbreitet, Fritz Esser sei im KZ umgebracht worden, tatsächlich handelte es sich aber um seinen Sohn Alwin [*7.3. 1912 – † 10. 3. 1933], der ermordet wurde). Nach 1945 ist er politisch nicht mehr hervorgetreten. Fritz Esser starb am 27. August 1961 in Hamburg.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten