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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Evers, Heinrich

* 24.3.1887 ✝ 22.12.1968

Geboren am 24. März 1887 in Berlin-Lichtenberg, Sohn eines Tischlers. Er belegte Kurse über Stil- und Kunstrichtungen und war als Kunstbildhauer tätig. 1907 Eintritt in die SPD. 1917 zum Militär eingezogen, war er bis zum Kriegsende als Infanterist an der Front und trat der USPD bei. Im November 1918 Vorsitzender des kommunalen Arbeiterrats in Berlin-Friedrichsfelde und Vorsitzender der USPD-Ortsgruppe, 1920 Mitglied der KPD. Evers arbeitete offiziell als Reisender für Linoleumfabriken, war aber seit 1924 von der KPD mit der Emigrantenfürsorge der Roten Hilfe betraut. Er hatte als Adolf flüchtige Kommunisten zu unterstützen und ihre Flucht nach Rußland zu organisieren. Wegen dieser Tätigkeit am 8. Juni 1926 verhaftet, wurde er am 3. Mai 1927 vom Reichsgericht zu drei Jahren und sieben Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach der Amnestie 1928 aus der Haft entlassen, kam Evers 1929 in die Gewerkschaftsabteilung des ZK und im gleichen Jahr ins Reichskomitee der RGO. Ab 1931 arbeitete er für das Exekutivkomitee der RGI in verschiedenen europäischen Ländern. Anfang April 1933 emigrierte Evers in die âSR, dann zur illegalen Arbeit nach Rumänien und nach Dänemark entsandt, bis er 1937 nach Moskau kam. Dort war er bis 1940 bei der Staatlichen Bauverwaltung als Holzbildhauer. 1940/41 Lehrer für deutsche Sprache an der Militärschule, 1941 Politinstrukteur in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern. Von 1943 bis 1947 Lehrer an der Antifaschule 165. Ende September 1947 Rückkehr nach Berlin, Mitglied der SED, Instrukteur beim FDGB-Bundesvorstand. Bis 1953 als Lehrer an der FDGB-Schule in Bernau tätig, zuletzt Parteiveteran in Ost-Berlin. Heinrich Evers starb am 22. Dezember 1968 in Ost-Berlin.

Er war seit 1927 mit Berta, geborene Thomas (* 29. 5. 1887 – † 16. 12. 1965), verheiratet. Sie war von 1922 bis 1924 als Archivarin bei der »Roten Fahne«, 1924/25 Mitarbeiterin im Archiv des ZK der KPD. Im Juni 1933 in die UdSSR emigriert, arbeitete sie zunächst wie ihr Mann bei der RGI in Moskau, war von 1935 bis 1941 Übersetzerin beim Verlag für fremdsprachige Literatur. 1947 kehrte Berta Evers nach Deutschland zurück.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten