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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Fehler, Karl

* 24.3.1905 ✝ 23.6.1941

Geboren am 24. März 1905 in Frankfurt am Main, Sohn einer Arbeiterfamilie; Holzarbeiter, Mitglied der SAJ, 1921 im KJD, ab 1925 in der KPD. Nach ehrenamtlichen Funktionen wie Kassierer usw. dann hauptamtlicher Funktionär der KPD-BL Hessen-Frankfurt. Im Sommer 1928 in die Sowjetunion beordert, wurde er nach seiner Rückkehr Mitarbeiter des AM-Apparates der BL Hessen-Frankfurt. Als Fehler am 12. März 1933 in die Stadtverordnetenversammlung von Frankfurt am Main gewählt wurde, war er Leiter des AM-Apparates der BL Hessen-Frankfurt und koordinierte dann als Oberbezirksleiter die illegale Arbeit für Südwestdeutschland. Er arbeitete eng mit Karl Jakobi, dem neuen Polleiter der illegalen BL zusammen. Am 1. Mai 1934 festgenommen, wurde er am 10. August 1934 durch das OLG Kassel zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. 1939 aus dem Zuchthaus Kassel-Wehlheiden entlassen. Am 23. Juni 1941 erneut verhaftet und in das KZ Sachsenhausen verschleppt, wo Karl Fehler am 19. Dezember 1941 ermordet wurde. Seine Frau Anna Fehler, geborene Büchler (*14. 12. 1905 – † 28. 3. 1959), war Verkäuferin und Weißnäherin. Seit 1921 Mitglied der KJD, ab 1927 der KPD, 1933 illegale Arbeit für die Partei. Sie wurde festgenommen, nach einigen Tagen wegen einer Schwangerschaft entlassen, flüchtete nach Saarbrücken, anschließend nach Paris und im September 1935 in die Sowjetunion. Im März 1938 vom NKWD inhaftiert und zu fünf Jahren Lager verurteilt, 1942 nochmals zu fünf Jahren Lager. Ende 1947 entlassen, zog sie zu ihren beiden Kindern (Lydia * 30. 4. 1929 und Karl * 13. 10. 1934) in das Internationale Kinderheim nach Iwanowo. Hier arbeitete sie im Krankenhaus, mußte wegen Wirbeltuberkulose selbst bis Februar 1954 ins Krankenhaus. Anfang 1955 Ausreise in die DDR, wo sie im November 1955 durch die ZPKK geheim »rehabilitiert« wurde. Michael Bermejo veröffentlichte 2006 eine biographische Skizze über Karl Fehler.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten