x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Fischer, Eduard

* 16.12.1916 ✝ 24.8.1992

Geb. in Chiesch (Krs. Karlsbad, Böhmen/ Chyše, Tschechien); Ausbildung zum Sattler, Täschner, Tapezierer u. Innenausstatter; nach 1939 Übersiedl. nach Thür.

1945/46 SPD/SED; 1945 – 47 in Meiningen Bühnentechniker u. Kascheur; 1947 – 49 Kascheur an der Maxim-Gorki-Bühne Schwerin; 1949 kurzz. Theatermstr. in Potsdam, dann freiberufl. Kascheur für Theater u. Film; 1949 erste Arbeit (das rupfbare Huhn in Brechts »Mutter Courage u. ihre Kinder«) für das Berliner Ensemble (BE); ab 1951 Kascheur u. später Ltr. der Abt. Kaschier- u. Theaterplastik am BE; in den Werkstätten der Berliner Staatstheater entwickelte F. aus seiner Kascheurtätigkeit den künstler. Beruf des Theaterplastikers; seit Mitte der 70er Jahre Ausbildung von Mstr.-Schülern; F. schuf ca. 4.000 Tiere u. 6.000 Masken, seine Tier- u. Kostümplastiken bzw. Masken wurden auf Bühnen in Berlin, Halle, Leipzig, Dresden, Budapest, Wrocław, Oslo, Wien, Brüssel, Stockholm, Bonn u. Nürnberg eingesetzt; Zusammenarbeit mit den Regisseuren  Bertolt Brecht,  Erich Engel,  Benno Besson,  Manfred Wekwerth,  Wolfgang Langhoff,  Wolfgang Heinz u. Luc Bondy; 1983 NP.

Bedeutendste Arbeiten: Drache für Schwarz’ »Der Drache«, 1965 Dt. Theater (DT) Berlin, R: Benno Besson; Kuh für Shaws »Purpurstaub«, 1964 in Gera, 1966 BE; Ochsen für Händels »Giustino«, 1984 Komische Oper Berlin, R:  Harry Kupfer; trampolinspringendes Krokodil für  Dessaus »Einstein«, 1974 Staatsoper Unter den Linden Berlin, R:  Ruth Berghaus; Kostümplastiken für Schostakowitschs »Die Nase« 1986 in Dresden; Masken u. a. für Brechts »Kaukas. Kreidekrs.«, 1954 am BE, 1967 für Sophokles’ »Ödipus Tyrann«, DT, R: B. Besson, 1970 für  Konrad Wolfs Film »Goya«.

Ruppelt, W.: E. F. – Kostümplastiken für das Theater. Berlin 1975.

Renate Rätz

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten