In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Fischer, Günther
* 23.6.1944
Geb. in Teplitz-Schönau (Nordböhmen / Teplice-Šanov, Tschechien); 1946 Übersiedl. nach Thür., später nach Plauen; Klavier- u. Violinunterricht; 1960 – 63 Robert-Schumann-Konservatorium Zwickau (Musikerziehung, Klavier, Klarinette); Musiklehrer; 1965 – 71 HS für Musik »Hanns Eisler« Berlin (Komposition, Saxophon, Klavier); 1965 – 70 Klaus-Lenz-Band; ab 1967 eigenes Quartett; 1969 Doppel-Quartett (mit vier Streichern); 1968 erste Tourneen; 1969 Jazz Jamboree Warschau (auch 1971); ab 1970 Quintett; Zusammenarbeit mit Manfred Krug; 1971 Alba Regia Jazzfestival Székesfehérvár (Ungarn), Jazzfestival Prag; LP »Uschi Brüning u. das Günther-Fischer-Quintett«; 1973/74 Konzerte im Friedrichstadtpalast Berlin mit Quintett u. Sinfonieorchester; LP »Uschi Brüning + Günther Fischer« (Konzertmitschnitt); Nov. 1976 Mitunterz. der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns; 1977 1. Jazzbühne Berlin; »Jazz in der Kammer«; Musik zum Film »Schöner Gigolo – Armer Gigolo« (u. a. mit Marlene Dietrich); 1978 LP »Kombination« (Quintett); 1979 LP »Günther Fischer« (Sextett); Filmmusik »Solo Sunny«; 1980 NP; 1981 Dirigent der Staatskapelle beim X. Parteitag der SED; 1984 LP mit Eberhard Büchner »Seitensprung«; zahlr. Musiken für Ballett, Revue, Fernseh-, Spiel-, Kinder- u. Dok.-Filme sowie Theaterinszenierungen im In- u. Ausland; 1988 LP »Traumvisionen« (Film- u. Ballettmusik); 1977 – 89 als IM des MfS (ohne HVA) erf.
1992 Musical »Marylin« (CD); zahlr. Filmmusiken, auch für TV-Prod. u. –serien, u. a. 1996 »Der Schattenmann«, 1998 »Der letzte Zeuge« (beide ZDF) u. 2008 »Die Stein« (ARD); 2007 Gesamtwerke auf CD; lebt in Cork, Irland.
Rainer Bratfisch
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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