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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Fischer, Karl Ferdinand

* 19.1.1893 ✝ 25.3.1940

(* 1893 – † 1940)

Geboren am 19. Januar 1893 in Reichenschwand/Bayern, Sohn eines Arbeiters; lernte Schlosser und arbeitete in seinem Beruf, bis er 1914 als Soldat am Krieg teilnehmen mußte. Nach dem Weltkrieg als Schlosser in Nürnberg beschäftigt, trat er 1921 der KPD bei und hatte in der Partei verschiedene Funktionen inne. Anfang 1927 Orgleiter des Bezirks Nordbayern, Delegierter des Xl. Parteitags im März 1927, auf dem er als Kandidat ins ZK gewählt wurde. Im Herbst 1927 wurde Karl Fischer gemeinsam mit August Creutzburg als Kommissar des ZK in die Pfalz geschickt, um diesen ultralinken Bezirk zu leiten. Nach Creutzburgs Weggang blieb Fischer 1928 als Polleiter für die Pfalz in Ludwigshafen/Rhein. Auf dem XII. Weddinger Parteitag 1929 wieder als Kandidat ins ZK gewählt, obwohl er sich über den jähen Umfall der Mehrheit des ZK bei der Wittorf-Affäre empört hatte. Nachdem er schon 1927 kurz eine deutsche Parteischule besucht hatte, wurde Fischer im September 1929 auf die Leninschule nach Moskau delegiert. Im Juni 1930 aus Moskau zurückgekehrt, übernahm er die politische Leitung des vereinigten Bezirks Baden-Pfalz in Mannheim. 1932 zog Karl Fischer im Wahlkreis Merseburg als Abgeordneter in den Preußischen Landtag ein. Er wurde im gleichen Jahr als Anhänger Heinz Neumanns aus dem ZK entfernt und auch als Polleiter in Baden-Pfalz abgesetzt. 1933 Leiter der illegalen KPD im Bezirk Hessen-Kassel; am 20.November 1933 wurde er von der Gestapo verhaftet und am 7. November 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Zuchthaus Luckau leitete er einen illegalen Schulungszirkel der KPD, nach Ablauf seiner Strafzeit im Februar 1937 ins KZ Sachsenhausen überführt. Karl Fischer starb am 25. März 1940 im KZ an einem Herzleiden, das er sich in der Haft zugezogen hatte.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten