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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Fischer, Richard

* 24.3.1906 ✝ 15.12.1991

Geb. in Ahrensdorf (Krs. Oststernberg, Neumark / Jarnatów, Polen); Vater Metallarbeiter, Mutter Arbeiterin; aufgew. in Berlin, 1912 – 16 Gemeindeschule in Berlin-Moabit; 1916 – 20 Volksschule in Königswalde (Krs. Oststernberg); 1920 – 23 Ausb. zum Bau- u. Möbeltischler in Grunzig (Krs. Meseritz); 1923 – 25 Tischlergeselle bei einem Mühlenbauer im Warthebruch u. versch. Firmen in Königswalde u. Landsberg (Warthe); 1925 / 26 Bautischler in Berlin; 1926 / 27 als Einsetzer (Fenster / Türen) in Berlin; 1928 / 29 Tischler-FS in Berlin (ohne Abschluß); 1928 Bühnentischler der Filmstudios in Berlin-Staaken; 1929 – 30 Tischler u. Polier in Berlin; 1930 KPD, RGO, Polit-Ltr. im graph. Block Berlin-Kreuzberg; 1932 Besuch der MASCH; 1932 – 34 illeg. Arbeit; 1933 / 34 Instrukteur für die graph. Betriebe im Berliner Zeitungsviertel; Febr. 1934 Verhaftung, wg. »Vorbereitung zum Hochverrat« u. Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis, Haft in Berlin-Tegel; Aug. 1936 Entlassung, unter Polizeiaufsicht in Berlin, weiter illeg. tätig; Sept. 1936 – Okt. 1937 Arbeit als Einsetzer der Fa. Preul & Hoyer, Berlin-Dahlem; Okt. 1937 Verhaftung wg. »Beihilfe zum Hochverrat« zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus, Haft in Brandenburg-Görden u. Gollnow, 1941 KZ Sachsenhausen, dort Arbeit als Tischler u. Mitarbeit im Abwehrapparat der KPD (u. a. mit  Karl Raddatz,  Max Opitz u. Ernst Schneller); Apr. 1945 auf Außenmontage in Berlin, Flucht.

Ab Mai 1945 stellv. Ltr. des Kriminalkommissariats Berlin-Neukölln; Juni 1946 stellv. Ltr., 1947 Ltr. der Kriminalpolizei Berlin-Friedrichshain; anschl. Ltr. der Kriminalinsp. E 1 (Einbruch) im Polizeipräs. Berlin, 1948/49 dort stellv. Ltr. der Kriminalinsp. F (Fahndung), dann stellv. Ltr. bzw. Ltr. der Dienststelle KD 1 (Org., Verwaltung u. Planung) in Vertretung von  Hans Fruck, gleichz. Vertreter des Ltrs. der Kriminalpolizei  Alfred Schönherr; Apr. – Juni 1950 Hauptreferent im MfAA; 1950 – 52 Ltr. der HA Personal der HV Seepolizei in Berlin-Wilhelmsruh, Chefinspekteur; Okt. 1952 Konteradmiral; 1952 – 54 Stellv. des Chefs der HV Kader u. Ltr. der Abt. für See- u. Lufteinheiten der KVP; Mai 1954 – Okt. 1959 erster DDR-Botschafter in Nordkorea; Dez. 1959 Reaktivierung durch die NVA, Oberadjutant beim Minister für Nat. Verteidigung; Febr. 1960 Generalmajor; Okt. 1960 – Dez. 1961 Stellv. des Chefs der Polit. Verw. für Allg. Fragen des MfNV (militär. Nachrichtendienst); 1962 Ltr. der Zensurstelle des MfNV; Sept. 1962 – Mai 1967 Militär-, Marine- u. Luftwaffenattaché in der UdSSR; 1967 – 71 Dir. der Dt. Militärbibliothek in Strausberg bzw. Dresden; 1970 Banner der Arbeit; 1971 Rentner; VVO; 1985 KMO; gest. in Berlin.

Drews, M., Stoll, M.: Soldaten der ersten Stunde. Fünf Lebensbilder. Berlin 1981.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten