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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Forck, Gottfried

* 6.10.1923 ✝ 24.12.1996

Geb. in Ilmenau; Vater Pfarrer; bis 1937 Gelehrtenschule des Johanneums Hamburg, bis 1942 Internatsschule der Brüdergemeinde in Niesky (Oberlausitz); 1942 – 45 Wehrmacht (Marine), zul. Ltn. zur See; 1945 – 47 amerik. Kriegsgefangenschaft.

1947 – 51 Studium der Theol. in Bethel, Heidelberg, Basel u. Berlin (West), 1952 1. Theol. Examen; 1952 – 54 Assistent an der Kirchl. HS in Berlin (West) u. Vikar; 1954 Predigerseminar Brandenb.; 1954 2. Theol. Examen u. Ordination; 1956 Dr. theol. an der Univ. Heidelberg (b. Edmund Schlink); 1954 – 59 Studentenpfarrer an der HU Berlin; 1959 – 63 Pfarrer in Lautawerk (Niederlausitz); 1963 – 72 Ltr. des Predigerseminars Brandenb.; 1972 – 81 Gen.-Superintendent des Sprengels Cottbus (Nachf. von  Günter Jacob); 1975 Lizenzträger u. Gesellschafter der Ev. Verlagsanstalt Berlin; 25.4.1981 Wahl u. am 1.10.1981 Amtsantritt als Bischof der Ev. Kirche Berlin-Brandenb. (Nachf. von  Albrecht Schönherr); 1984 – 87 Vors. des Rats der Ev. Kirche der Union für den Bereich DDR (Nachf. von  Hanns-Joachim Wollstadt).

1991 Ruhestand.

F. gehörte zu denjenigen kirchl. Amtsträgern, die in der innerkirchl. Diskussion der 80er Jahre dafür eintraten, opp. Gruppen einen begrenzten Wirkungs- u. Schutzraum unter dem Dach der ev. Kirche zu gewähren; er selbst trug 1981 demonstrativ das Zeichen »Schwerter zu Pflugscharen«, als zahlr. junge Menschen dafür polizeil. belangt wurden; im Herbst 1989 aktiv beteiligt an der Untersuchung polizeil. Übergriffe auf Demonstranten sowie an der Auflösung des MfS; seit 1990 wiederholte Mahnung zu mehr Behutsamkeit im Prozeß der dt. Vereinigung.

Wie soll es weitergehen? Tauflehre u. Taufpraxis. Berlin 1970 (Hrsg.); Die Königsherrschaft Jesu Christi bei Luther. Berlin 1988. Sachse, Ch.: Dem Menschen eine Stimme geben. Bischof G. F. u. die Opposition in der DDR. Berlin 2009.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten