x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Frank, Walter

* 27.7.1895 ✝ 20.1.1971

Geboren am 27. Juli 1895 in Schwedt/Oder; Dreher. Im Weltkrieg geriet er als Soldat in russische Kriegsgefangenschaft und schloß sich nach der Rückkehr nach Deutschland der KPD an. Walter Frank gehörte ab Ende der zwanziger Jahre als Mitglied der BL Ruhr an, war ab 1930 besoldeter Sekretär im KPD-UB Gelsenkirchen und wurde im September 1930 im Wahlkreis Westfalen-Süd als Abgeordneter in den Reichstag gewählt, in dem er bis 1933 blieb. Nach eigener Auskunft (19.4. 1967) war Frank Mitglied des Jugendausschusses, wo er auch aktiv mitarbeitete. Im März 1933 noch in den Preußischen Landtag gewählt, befand sich Frank aber bereits seit dem 16. März 1933 in »Schutzhaft«, zunächst im KZ Esterwegen, dann im Lager Bögermoor. Seit Mai 1934 in Untersuchungshaft, wurde er am 11. Januar 1935 vom OLG Hamm zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Strafverbüßung durch U-Haft noch im Januar 1935 entlassen, war er ab März im Eisen- und Hüttenwerk Bochum beschäftigt. Am 12. September 1936 erneut verhaftet und im April 1937 vom OLG Hamm zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, die er bis 1. Mai 1945 im Zuchthaus Siegburg verbüßte. Er kehrte wieder nach Bochum zurück, wurde wieder Mitglied der KPD und kandidierte 1949 im Wahlkreis 113 auf der Landesliste der KPD in Nordrhein-Westfalen erfolglos für den ersten deutschen Bundestag. Walter Frank starb am 20. Januar 1971 in Bochum.

 

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten