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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Freyer, Achim

* 30.3.1934

Geb. in Berlin; Vater Obertelegrafenwerkführer; 1951 Abitur; anschl. bis 1955 Studium der Gebrauchsgrafik an der FS für Angew. Kunst in Berlin; von  Bertolt Brecht als Meisterschüler für Bühnenbau an die AdK vermittelt; Ende der 1950er Jahre Bühnen- u. Kostümbildner am Staatl. Puppentheater Dresden; 1960/61 als Maler an der Großen Berliner Kunstausstellung beteiligt; seit 1962 Mitwirkung bei DEFA-Puppenfilmen; Arbeit als Bühnenbildner für  Ruth Berghaus,  Adolf Dresen u.  Benno Besson; gerät mit seiner Bühnenbildsprache zunehmend in Konflikt mit dem »sozialist. Realismus«; 1971 wird die Inszenierung von Goethes »Clavigo« wegen »nicht konvergierbarer Bildsprache« abgesetzt; 1972 anläßl. einer Italientournee mit der Berliner Volksbühne Übersiedl. nach Berlin (West).

1974 im Berliner Schloßpark-Theater erstmals Regisseur, Bühnen- u. Kostümbildner in einer Person, so in »Maria Magdalena« von Franz Xaver Kroetz; danach als Regisseur u. Bühnenbildner in Personalunion versch. Dramen u. Opern, u. a. 1979 Glucks »Iphigenie auf Tauris« an der Bayer. Staatsoper, 1981 Philipp Glass’ Oper »Satyagraha« am Württemberg. Staatstheater Stuttgart, 1984 »Echnaton« u. 1988 »Einstein on the Beach« in Ludwigsburg (beide Glass), 1989 Büchners »Woyzeck« am Wiener Burgtheater, 1996 »Don Giovanni« in Venedig; daneben weiter als Maler tätig; 1976 – 99 Prof. für Bühnenbild an der HS der Künste Berlin (West); 1977 Teiln. an der documenta in Kassel u. 1983 an der Ausstellung »Dt. Kunst heute«; 1986 Ausstellung von ehem. DDR-Künstlern im Kunstverein Landau, danach verstärkt Einzelausstellungen.

1990 Bundesverdienstkreuz; Mitgl. der AdK, der Akad. der Darstellenden Künste Frankfurt (Main), der Freien Akad. Leipzig sowie der Sächs. AdK; ab 1992 mit dem Freyer-Ensemble Opern- u. Schauspielprod., u. a. 2007 Regie »Alice in Wonderland« (Bayerische Staatsoper München), 2008 »La triviata« (Nationaltheater Mannheim); lebt in Berlin u. der Toskana.

Neumann, S. (Hrsg.). Freyer-Theater. Berlin 2007.

Matthias Braun / Christian Krause

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten