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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Fries, Fritz Rudolf

* 19.5.1935 ✝ 17.12.2014

Geb. in Bilbao (Spanien); Vater Kfm.; 1942 Übersiedl. nach Leipzig; 1954 – 58 Studium der Romanistik (b.  

Werner Krauss

) u. Anglistik an der KMU Leipzig; ab 1958 freischaff. Übersetzer u. Dolmetscher für Spanisch u. Französisch; 1960 – 66 wiss. Assistent an der DAW; Entlassung wegen der Publ. seines ersten Romans »Der Weg nach Oobliadooh« in der Bundesrep. Dtl., der in der DDR erst 1989 erscheinen durfte; seit 1966 freischaff. Schriftst.; 1972 Mitgl. des PEN-Zentrums DDR, 1980 – 91 dessen Präsidiums; ab 1965 vom MfS als »feindlich-negativer« Autor im Gruppenvorgang »Forum«, 1970 – 72 im Operativ-Vorlauf »Autor« u. ab 1972 als IM »Pedro Hagen« erf.; Nov. 1976 Mitunterz. der Protestresolution gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns; 1979 Heinrich-Mann-Preis der AdK; 1988 Marie-Luise-Kaschnitz-Preis der Ev. Akad. Tutzing.

1991 Bremer Lit.-Preis; Lit.-Preis des Landes Brandenb.; Mitgl. der Akad. für Sprache u. Dichtung Darmstadt; 1996 Hörspielpreis der Kriegsblinden; Mai 1996 wird die Erf. beim MfS bekannt, Austritt aus der AdK Berlin-Brandenb. u. dem Dt. PEN-Zentrum (Ost); lebte zuletzt in Petershagen (b. Berlin).

Verfaßte Übersetzungen u. Nachdichtungen klass. u. mod. span. Lit. (v. a. Julio Cortázar, Rayuela; Calderón de la Barca), Hörspiele, Reportagen, Gedichte u. Erzählungen, Romane mit oft phantast. Elementen; wichtiger Vermittler span. u. iberoamerik. Lit. (1987 Hrsg. einer Werkauswahl von J. L. Borges).

Der Fernsehkrieg. 1968; Das Luftschiff. Rostock 1974 (1983 auch verfilmt); Der Seeweg nach Indien. 1978; Alexanders neue Welten. Berlin 1983; Verlegung eines mittleren Reiches. Berlin 1984; Im Jahr des Hahns. Leipzig 1996; Der Roncalli Effekt. Leipzig 1999; Diogenes auf der Parkbank. Erinnerungen. Berlin 2002; Heselkiels Maschine oder Gesang der Engel am Magnetberg. Leipzig 2004; Blaubarts Besitz. Berlin 2005; Dienstmädchen u. Direktricen. Leipzig 2006. Bruns, St.: Das Pikareske in den Romanen von F. R. F. (mit Bibliogr.). Frankfurt (Main) 1992; Haase, M.: Eine Frage der Aufklärung. Literatur u. Staatssicherheit in den Romanen von F. R. F., Günter Grass u. Wolfgang Hilbig. Frankfurt (Main) 2001; Bolln, F.: Zwischen Beat-Generation u. »Ankunftsliteratur«. F. R. F.s Roman »Der Weg nach Oobliadooh«. Bielefeld 2006.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten