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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Fuchs, Emil

* 13.5.1874 ✝ 13.3.1971

Geb. in Beerfelden (Baden); Vater Pfarrer; Gymnasium in Darmstadt; 1894 – 97 Studium der Theol. an der Univ. Gießen; 1. theolog. Examen; Militärdienst, anschl. Theolog. Seminar in Friedberg; 1899 2. theolog. Examen; Vikar in Brauerschwend; 1900 Prom. zum Lic. theol.; anschl. Pfarrassistent; 1902 – 03 Vikar in der dt. Gemeinde in Manchester; 1903 Repetent in Gießen, Mitarb. der »Christl. Welt«; 1905 Pfarrer in Rüsselsheim; ab 1918 Pfarrer in Eisenach; 1921 SPD; Begründer der Thür. Gruppe u. 1926 – 30 Landesvors. des Bunds religiöser Sozialisten; Verbindung zu den Quäkern; Engagement in der VHS-Bew.; 1931 Prof. für Religionswiss. an der Pädagog. Akad. in Kiel; 1933 Entlassung aus pol. Gründen, U-Haft; anschl. versch. Gelegenheitsarbeiten; 1933 – 43 in Berlin, illeg. polit.Arbeit; 1943 Emigr. in die Schweiz.

1945 Engagement für die SPD in Hessen; 1946 Prof. für Theolog. an der Univ. Frankfurt (Main); 1948/49 Gastvorlesungen in den USA; 1949 Übersiedl. in die DDR; ab 1950 Prof. für Systemat. Theol. u. Religionsphilos. an der Theolog. Fak. der Univ. Leipzig u. bis 1958 Ltr. des von ihm begr. Religionssoziolog. Inst.; 1950 Mitgl. des Friedensrats der DDR; 1954 em.; Ehrenmitgl. der CDU; 1958 Mitbegr. u. Mitgl. des Fortsetzungsaussch. der CFK; 1959 VVO; 9.2.1961 Empfang durch den Staatsratsvors.  Walter Ulbricht; 1964 Banner der Arbeit; 1969 Stern der Völkerfreundschaft; gest. in Berlin.

Trotz seiner Bindung an die DDR setzte sich F. wiederholt für inhaftierte Kirchenangehörige ein; er gilt als früher Vertreter der pol. Anthropologie.

Gut u. Böse. Tübingen 1906; Marxismus u. Christentum. Leipzig 1952; Christl. u. marxist. Ethik. Leipzig 1956; Mein Leben. 2 Bde. Autobiogr. Leipzig 1957/59. Ruf u. Antwort. Festgabe für E. F. zum 90. Geburtstag. Leipzig 1964; Bibl. In: Theolog. Literaturztg. (79) 1954; Reiprich, K. u. a. (Hrsg.): Christentum. Marxismus u. das Werk von E. F. Leipzig 2000.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten