x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Funk, Erich

* 17.9.1903 ✝ 4.7.1967

Geb. in Königsberg (Kaliningrad, Rußland); Vater Hafenarbeiter, Sägewerksarbeiter (1909 gest.), Mutter Landarbeiterin, Dienstmädchen; Volksschule in Königsberg; 1918 – 21 Lauf- u. Arbeitsbursche; 1919 Dt. Transportarbeiterverb.; 1920 Mitgl. der KPD Königsberg; KJVD-Funktionär; 1922 – 25 Bauarb., Eisenflechter; 1925 Mitgl. des RFB, der RH, IAH; im RFB Gruppenführer, Zugführer u. Abt.-Ltr. der »Roten Jungfront«; 1926 – 28 Gaultr. des RFB Ostpr.; 1926 – 31 Instrukteur u. Sekr. der RFB-Gaultg. Königsberg; 1928/29 Instrukteur der RFB-Bundesltg. in Danzig u. Magdeburg; ab 1929 Mitgl. der BL Ostpr.; 1929 Bauarbeiterverb.; 1929 – 31 Kassierer der KPD-BL Königsberg; 1931 – 33 Gau-Ltr. des Einheitsverb. der Land- u. Forstarb.; 1931 – 33 Abg. der Stadtverordnetenvers. Königsberg; Dez. 1932 mit der Umstellung der RGO u. a. Verbände auf die Illegalität betraut; bei dieser Arbeit im März 1933 verhaftet wegen Kandidatur zum Reichs- u. Landtag; bis April 1933 »Schutzhaft« in Quedenau, bis Sept. 1933 Haft im KZ Sonnenburg; Nov. 1933 erneut verhaftet, anschl. im Straflager Ballupönen; Febr. 1934 vom OLG Königsberg wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu 15 Mon. Zuchthaus verurteilt; März 1934 – Juni 1935 im Zuchthaus Wartenburg; Juli – Nov. 1935 Pol.-Ltr. der illeg. KPD Ostpr.; 1935 – 37 Bauarb. in Königsberg; Okt. 1937 erneut verhaftet u. Febr. 1939 vom VGH wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt; 1937 – 45 Haft im Zuchthaus Wartenburg u. Waldheim (Sachsen).

1945 – Aug. 1947 Bürodir. u. Personalchef im Oberlandratsamt Bernau; 1946 KPD/SED; Anfang 1947 schwer erkrankt (Haftfolgeschäden); Nov. 1947 – Nov. 1948 Dir. der SVK Beeskow; Dez. 1948 Instrukteur, Hauptref. bzw. Ltr. einer Unterabt. Kader des ZK der SED; zeitw. 2. Sekr. der SED-Betriebsgr. im SED-PV; ab Febr. 1949 Instrukteur in der Personalpol. Abt. des ZS bzw. des ZK der SED, Unterabt. Gewerkschaften; ab Aug. 1950 Instrukteur im Sektor Registrierung leitender Kader (Nomenklatur) der Abt. Kader im ZK der SED, Sektor II (verantw. für Kader des MdI, ZKSK); 1951 während der »Parteisäuberung« freigestellt als Mitgl. der zentr. Kommission zur Parteiüberprüfung u. der entspr. Landeskommission Groß-Berlin; ab Sept. 1951 – Juni 1959 Ltr. der HA Personal bzw. Kader u. Schulung im MdI u. Stellv. des Staatssekr. für Innere Angelegenh. im MdI; 1954 Kand., ab 1958 Mitgl. der ZRK der SED; 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Fasch.; 1958/59 Ltr. der Abt. Kaderfragen im Staatssekr. für Örtliche Räte beim MdI, Ablösung u. a. wegen »Beharren auf dem alten, administrativen, bürokratischen Arbeitsstil«; ab Juni 1959 Ltr. des Archivs für Staatsdokumente bzw. durch Strukturänderungen ab Juli 1960 Ltr. der Abt. Verw.-Org. u. Bürotechnik im Min. für Finanzen; seit 1962 Ltr. des Archivs für Staatsdokumente im Büro des Min.-Rats; gest. in Berlin.

Bernd-Rainer Barth

Handbuch Deutsche Kommunisten

Funk, Erich

* 17.9.1903 ✝ 4.7.1967

Geboren am 17. September 1903 in Königsberg, Sohn einer Arbeiterfamilie; Laufbursche und Bauarbeiter. 1920 Mitglied des KJVD und der KPD, 1926 Sekretär der RFB-Gauleitung Ostpreußen. 1928/29 Instrukteur der KPD-BL Ostpreußen und von 1929 bis 1931 dort Kassierer, zusätzlich 1929 Orgleiter, bis 1933 im Sekretariat der BL Ostpreußen. Von 1931 bis 1933 in der Stadtverordnetenversammlung Königsberg. Funk war von April bis September 1933 im KZ Sonnenburg und anschließend im Straflager Ballupöen inhaftiert. Im Februar 1934 vom OLG Königsberg zu 15 Monaten Zuchthaus verurteilt. Im Juni 1935 freigelassen, Bauarbeiter in Königsberg und zugleich Leiter der illegalen KPD Ostpreußens, im November 1937 verhaftet und vom VGH zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, saß bis 1945 in Wartenberg und Waldheim. Von 1945 bis 1949 war Funk Personalchef im Oberlandratsamt Bernau bzw. Leiter der Sozialversicherung in Beeskow, von 1950 bis 1967 Kandidat bzw. Mitglied der ZRK der SED. Er war von 1951 bis 1959 Leiter der Hauptabteilung Kader des DDR-Ministeriums des Innern, aber von dieser Funktion entbunden, weil er sich kritisch zum Führungsstil Walter Ulbrichts geäußert hatte. Danach im DDR-Ministerium der Finanzen bzw. Leiter des Archivs für Staatsdokumente im Büro des Ministerrats, erhielt 1963 den VVO in Silber. Erich Funk starb am 4.Juli 1967 in Ost-Berlin.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten