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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Funke, Ewald

* 30.7.1905 ✝ 4.3.1938

Geboren am 30. Juli 1905 in Remscheid, Sohn eines Schreiners und Gewerkschaftssekretärs. Kaufmännischer Angestellter, war bis März 1933 beim Arbeitsamt in Wuppertal beschäftigt. Von 1921 bis 1923 leitete er den KJVD-UB Wuppertal, trat aber 1924 wegen des ultralinken Kurses aus der KPD aus. Seit 1927 Mitglied der SPD, er gehörte u. a. zur Gauleitung der Jungsozialisten. 1931 aus der SPD ausgeschlossen, kam Funke 1932 wieder zur KPD und wurde in deren AM-Apparat aufgenommen. Nach kurzer »Schutzhaft« war er von Oktober 1933 bis Frühjahr 1934 AM-Leiter der BL-Düsseldorf. Danach Flucht nach Amsterdam und im Juni/Juli 1934 in der illegalen KPD-Inlandsleitung in Berlin aktiv. Erneute Emigration nach Prag und Paris, baute 1935/36 in Süddeutschland ein konspiratives KPD-Netz auf. Beim dritten geheimen Deutschlandaufenthalt am 17. Mai 1936 in Stuttgart festgenommen, im August 1937 vom VGH zum Tode verurteilt, wurde Ewald Funke am 4. März 1938 in Berlin hingerichtet.

Funkes jüngerer Bruder Otto (* 23. 8. 1915 – †22. 12. 1997) trat 1931 in den KJVD und 1933 in die KPD ein. Im März 1935 inhaftiert und im Juli 1935 durch das OLG Hamm zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Danach Angestellter in Düsseldorf. 1944 Wehrmacht und Gefangenschaft in Norwegen. Von 1946 bis September 1949 Orgsekretär bzw. Vorsitzender der FDJ-Landesleitung Thüringen, dann bis 1955 2. Sekretär der SED-Landesleitung Thüringen bzw. 1. Sekretär der SED-BL Gera. Bis 1968 1. Sekretär der SED-BL Suhl, anschließend Vorsitzender der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR. Otto Funke gehörte von 1958 bis zum Herbst 1989 dem ZK der SED an und war Abgeordneter der Volkskammer.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten