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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Gabel-Thälmann, Irmgard

* 6.11.1919 ✝ 10.12.2000

Geb. in Hamburg; Vater KPD-Vors. Ernst Thälmann; 1926 – 34 Volksschule; Jungpionier, 1932 KJVD; 1934 – 36 Berufsschule, Abbruch wegen Verhaftung des Vaters; arbeitslos; Beteiligung an illeg. Aktivitäten für die Befreiung ihres Vaters, u. a. Nachrichtenübermittlung bei Gefängnisbesuchen; 15.4.1944 Verhaftung in Singen, Haft (ohne Prozeß) in Singen, Hamburg u. Berlin (geführt als »Martha Suhren«), anschl. KZ Ravensbrück, dann Außenlager Neubrandenb.

1945/46 KPD/SED; 1945 Mitbegr. von antifa. Frauenaussch.; 1945/46 mit der Mutter in versch. Sanatorien in der UdSSR; dann Vors. des DFD-KV Berlin-Treptow; aktive Mitarb. in der Lagerarbeitsgemeinschaft Ravensbrück; 1984 VVO; 1986 Nebenklägerin im Prozeß gegen den mutmaßl. Mörder ihres Vaters in Krefeld; wirkte als Symbolfigur v. a. für die Pionierorganisation »Ernst Thälmann«.

1994 Wechsel aus der PDS in die KPD, für die sie 1994 im Wahlkrs. Berlin-Friedrichshain/-Lichtenberg erfolglos für den Dt. Bundestag kandidierte (266 Stimmen); 1995 Mitbegr. des Rev. Freundschaftbundes e.V.; gest. in Berlin.

Ernst Thälmann. Erinnerungen an meinen Vater. Berlin 1954; Im Kampf gegen Fasch. u. Krieg. In: Lernen u. Handeln. Berlin 1985. Zimmermann, M. (Hrsg.): Was macht eigentlich ...? 100 DDR-Prominente heute. Berlin 1994; Gabelmann, T.: Thälmann ist niemals gefallen? Berlin 1996.

Elke Reuter

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten