x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Gaile, Karl

* 11.10.1905 ✝ 19.11.1979

Geb. in Berlin-Schöneberg; Vater Maurer, Mutter Reinemachefrau u. Wäscherin; Volks- u. Fortbildungsschule in Berlin; 1919/20 Lehre als Automechaniker (nicht abgeschl.); 1920 SAJ; 1920 – 32 Arbeiter, Kraftfahrer; 1925 RJ; 1931 KPD; ab 1933 illeg. pol. Arbeit, Betriebsinstrukteur im KPD-UB 5 in Berlin; Mai –Dez. 1933 Haft im Polizeigefängnis Berlin, Strafanstalt Plötzensee u. KZ Brandenb.; Ende 1933 Emigr. in die Schweiz; Dez. 1933 –Aug. 1935 dort Grenzarb. u. Instrukteur im Sudetenland (Mitarb. von  Walter Fisch und Wilhelm Firl); Sept. 1935 – Febr. 1937 in der UdSSR, Aufenthalt in Krankenhaus u. Sanatorium; Jan. – Dez. 1936 Studium am Inst. für ausländ. Sprachen in Moskau; ab Febr. 1937 in Spanien (»Walter Kohrt«); Offz.-Schule Pozo Rubio; dann als Sergeant zur XI. Brigade, ab Okt. 1937 als Adj. des Bat.-Kommissars, Jan. –April 1938 Pol.-Ltr. der XI. Brigade; später Prop.-Ltr. der dt. Abt. beim Gen.-Kriegskommissariat (unter André Marty u. Luigi Longo, »Gallo«); bis Febr. 1939 pol. Arbeit im Kommissariat der XI. Brigade; ab Febr. 1939 nach Frankreich, interniert in St. Cyprien, Gurs u. anderen Lagern; Selbstbefreiung u. Bildung einer Partisaneneinheit, zul. stellv. Bat.-Kdr. Maquis-Einheit Jean Pirson in Südfrankreich (»Charles Cailler«); Spätherbst 1944 Mitgl. der Ltg., später Ltr. der Sekt. Südfrankreich des CALPO (Komitee »Freies Dtl. für den Westen«) in Marseille; 1945/46 für die pol. Arbeit der KPD in den Kriegsgefangenenlagern in Frankreich verantw.

1946 Rückkehr nach Dtl.; 1946 – 49 Mitarb., Hauptref. der HV Verkehr in der DWK; daneben Lehrer an der LPS Berlin; April – Dez. 1949 Ltg. der Münze; ab Dez. 1949 im Apparat des ZK der SED, Hauptref. für Verkehr in der Abt. Wirtschaftspol. des ZK der SED; April 1950 stellv. Ltr. der Abt. Wirtschaftspol. des ZK der SED (Nachf. von W. Hockenholz); Nov. 1951 – 53 stellv. Ltr. Abt. Handel u. Verkehr des ZK der SED (Nachf. von W. Hockenholz); 1952 Mitarb. der Abt. Wirtschaftspol., verantw. für die Anleitung der KPD; 1953 Ltr. der neugebildeten Abt. Handel, Verkehr u. Verbindungswesen des ZK der SED; Mai 1953 – Sept. 1959 Ltr. der Zentr. Abt. Kader u. Ausbildung im Min. für Verkehrswesen; 1956 Hans-Beimler-Med.; 1958 Medaille für Kämpfer gegen den Fasch.; ab 1959 Mitarb. im MfAA; 1960 Ltr. der DDR-Handelsvertr. (Generalkonsul) in Syrien (Damaskus), 1961 – 65 dort Konsul; 1965 »Parteiveteran«, Invalidisierung; Banner der Arbeit u. Arthur-Becker-Medaille; 1970 VVO; 1975 Ehrenspange zum VVO; gest. in Berlin.

Episoden aus dem Maquis. In: Schaul, D.: Résistance. Berlin 1973. Pech, K.: An der Seite der Résistance. Berlin 1974; Uhl, M.: Mythos Spanien. Bonn 2004.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten