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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Ganse, Robert

* 24.3.1909 ✝ 12.8.1972

Geb. in Kassel; Vater Apotheker; Gymnasium in Hamborn; 1930 – 36 Studium der Med. in Köln, Frankfurt (Main), Münster u. Hamburg, dort 1936 Prom.; April – Okt. 1933 Inhaftierung u. »Schutzhaft« im KZ Brauweiler, Hochverratsprozeß, Freispruch wegen »Mangels an Beweisen«; Medizinalpraktikant in Hamburg u. Hamborn; 1937/38 gynäkolog. Ausbildung bei Hans Hinselmann in Hamburg-Altona, Entlassung aus pol. Gründen; 1938 – 43 Assistenzarzt an der Privat-Frauenklinik Mackenrodt in Berlin; hier 1943 Facharzt für Gynäkol. u. Geburtshilfe; da wehrdienstuntaugl., Dienstverpflichtung als Praxisvertreter u. 1944/45 im besetzten Posen als klin. tätiger Gynäkologe.

1945 Rückkehr nach Dtl. (Coburg); 1946/47 Assistenzarzt, später Ltr. der Poliklinik der Univ.-Frauenklinik Erlangen; KPD; Vors. der VVN in Bayern, pol. motivierte Entlassung aus dem HS-Dienst; 1947 Übersiedl. nach Dresden; Chefarzt der Frauenklinik des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt; SED; 1951/52 Abg. des Sächs. Landtags; 1954 – 72 Dir. der Frauenklinik der Med. Akad. Dresden; 1955 Prof. mit Lehrauftrag, 1957 ord. Prof.; Vorstandsmitgl. der Ges. für Geschwulstforschung der DDR; 1969 VVO; wiss. Arbeiten zur gynäkolog. Krebsfrühdiagnostik durch Kolposkopie u. Vervollkommnung der Kolpofotogr.; Hrsg. der Schriftenreihe »Kolposkop. u. zytolog. Studien«; gest. in Berlin.

Kolpofotogramme zur Einführung in die Kolposkopie. Bd. 1 – 3. Berlin 1953 – 55; Das normale u. das patholog. Gefäßbild der Portio vaginalis uteri. Berlin 1958. Kühn, K., Schneck, P.: R. G. Das Schicksal eines Frauenarztes in den Kämpfen seiner Zeit (mit Bibl.). Leipzig 1986.

Peter Schneck

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten