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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gantze-Leu, Willy (genannt Leu)

* 22.11.1890 ✝ 1.3.1976

(* 1890 – † 1976)

Geboren am 22. November 1890 in Dresden, Sohn des Zigarrenarbeiters Sigmund Lewinsohn. 1908 Kunstgewerbeschule, kaufmännische Lehre und Arbeit als Angestellter im Seiden-Engros-Haus in Dresden (Einkäufer, Reisender). 1906/07 Mitbegründer der Sozialistischen Jugend in Dresden, seit 1908 Mitglied der SPD. 1914 Leiter des größten Seiden-Engros-Hauses in Zürich, ab 1916 Soldat im Weltkrieg, 1918 Mitglied im Soldatenrat, im November 1918 Anhänger des Spartakusbundes und seit 1919 Mitglied der KPD. Redakteur der kommunistischen Presse, u. a. Herausgeber des »Kommunist«, gehörte zeitweise der KAP an. Bis 1929 Mitarbeiter in der von Eugen Varga geleiteten Handelsabteilung der sowjetischen Botschaft in Berlin. Er war Berichterstatter über Parteitage der KPD, USPD und SPD und Verfasser vieler Aufsätze in KPD-Organen. Als Leiter der Künstlergruppe REKAMERA (Industrie-Werbung) von 1930 bis 1945 wurde er vom NS-Regime nicht verfolgt. 1945 wieder Mitglied der KPD, 1946 der SED. Ab Februar 1948 Leiter der Presse- und Werbeabteilung der staatlichen Handelsorganisation HO in der SBZ. Willy Gantze-Leu starb am 1. März 1976 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten