In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Garske, Charlotte
* 4.12.1906 ✝ 16.12.1943
Geboren am 4. Dezember 1906 in Berlin als Charlotte Schaepe; kaufmännische Lehre, Kontoristin. Aus einer 1926 geschlossenen Ehe, die schon 1930 wieder geschieden wurde, ging ein Kind hervor. 1933 heiratete sie den Bauhilfsarbeiter Erich Garske (* 21. 11. 1907), später Bauzeichner. Bereits vor 1933 Sympathisanten bzw. Mitglieder der KPD, beteiligten sich beide nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am Widerstand gegen das NS-Regime. Sie stellten ihre Wohnung in Berlin-Mitte den illegal nach Deutschland kommenden Instrukteuren des ZK der KPD zur Verfügung. So fand 1934 in dieser Wohnung u.a. Eugen Schwebinghaus, ein enger Mitarbeiter Robert Stamms, Quartier. Ab 1942 war ihre Wohnung Anlauf- und Arbeitsstelle für Wilhelm Knöchel. Erich Garske unterstützte Knöchel bei seiner Arbeit, so fertigte er Zeichnungen für die von Knöchel herausgegebenen illegalen Druckschriften u. a. der Zeitschrift »Der Friedenskämpfer«. Charlotte Garske reiste als Kurier Knöchels u. a. nach Wuppertal und überbrachte Willi Seng illegales Material. Sie organisierte auch Straßentreffs Knöchels in Berlin. Erich Garske wurde am 30.Januar 1943, seine Frau am 17. Februar 1943 verhaftet. Am 9. November 1943 wurden beide vom VGH zum Tode verurteilt. Erich Garske wurde am 13.Dezember 1943 im Zuchthaus Brandenburg, Charlotte Garske am 16. Dezember 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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