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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gehrke, Robert

* 1.1.1892 ✝ 19.5.1972

Geboren am 1. Januar 1892 in Braunschweig; lernte Dekorateur und Tapezierer und war Zigarrenhändler, später Buchhändler. 1909 Mitglied der SPD, 1911 Leiter des Braunschweiger Jugendbildungsvereins. 1914 zum Militärdienst einberufen, 1915 wurde Gehrke schwer verwundet, kehrte als Kriegsversehrter nach Braunschweig zurück, Werkstattschreiber in verschiedenen Betrieben.

Er schloß sich 1917 der USPD und der Spartakusgruppe an und war Wortführer eines Braunschweiger Jungarbeiterstreiks. Während der Novemberrevolution Mitglied des Braunschweiger Arbeiter- und Soldatenrates und der Räteregierung, Ende Dezember 1918 nahm er als Delegierter am Gründungsparteitag der KPD in Berlin teil. 1919 gehörte er in Braunschweig zu den Mitbegründern der KPD und war dort Sekretär der Partei. Bis 1929 hauptamtlicher Parteisekretär in verschiedenen KPD-Bezirken, er betrieb nebenbei einen Handel mit Tabakwaren und eine Leihbücherei, die von den Nazis im Februar 1933 sofort geschlossen wurde. Gehrke wurde am 12. August 1933 verhaftet, im Dezember 1933 in Hildesheim im »Peiner Kommunistenprozeß« zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Nach der Haft im Zuchthaus Hameln kam Gehrke 1935 in das KZ Dachau, später nach Flossenbürg, wo er erst 1945 befreit wurde. Zurückgekehrt nach Braunschweig, trat er sofort wieder in die KPD ein, war einer der führenden Funktionäre in der Stadt sowie in der BL Hannover. Vom 21. Februar bis 21. November 1946 Mitglied des ernannten Braunschweiger Landtags und Leiter der KPD-Fraktion. Ab 1947 betrieb er wieder eine Buchhandlung, war lange Jahre Vorsitzender der VVN in Braunschweig, ab 1968 gehörte er der DKP und deren Kreisvorstand in Braunschweig an. Robert Gehrke starb am 19. Mai 1972 in Braunschweig.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten