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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Gläser, Georg

* 3.5.1915 ✝ 23.8.1994

Geb. in Berlin; Vater Kesselschmied; Volksschule; Ausbildung zum Drucker, abgebrochen; mit den Eltern 1931 in die UdSSR; 1933 Ausbildung zum Maschinensetzer; Ltr. der dt. Jugendgr. im Klub ausländ. Arbeiter; Mitgl. des Komsomol; 1934 Vorbereitungskurs für illeg. pol. Arbeit in Dtl. unter  Paul Verner; Okt. 1934 über Prag nach Hannover, Magdeburg u. Berlin, bis Herbst 1935 in Hannover; Teiln. am KJI-Kongreß in Moskau; Lehrgang an der kommunist. Univ. der nat. Minderheiten des Westens bis zur Auflösung, Übergang zur Lenin-Schule; KPD; 1938 über Prag, Paris, Berlin nach Kopenhagen u. Malmö; Instrukteur der Abschnittsltg. Mitte unter  Karl Mewis; Übersiedl. nach Göteborg; nach weiterer Berlin-Fahrt sollte er in Schweden bleiben; in Malmö mit Herstellung der »Berliner Volksztg.« befaßt; 1940 verhaftet, Internierung in Smedsbo, zus. mit  Anton Plenikowski u. Paul Verner; Mitgl. der dortigen KPD-Ltg.; 1943 Entlassung nach Söderhamn; Arbeit als Maschinensetzer; Mitarbeit an den Ztgn. »Söderhamnskuriren« u. »Pol. Information«.

Jan. 1946 Rückkehr nach Dtl.; Ref. für Kommunalpol. im SED-Parteiapparat unter Plenikowski; 1949 zwecks »Disziplinierung« zum Studium an die PHS delegiert; anschl. dort bis 1955 Parteisekr. unter  Hanna Wolf; dann Mitarb. der Abt. Parteiorgane, dort verantw. für Parteischulen; trat gegen Hanna Wolf für offene Auseinandersetzung mit westl. Ideologien auf, was ihm den Ruf einbrachte, zur  Schirdewan-  Wollweber-Gruppe zu gehören; 1956 vom PB des ZK der SED in die Kommission Rehabil. als Sekr. berufen; nach Abschluß der Auseinandersetzungen mit Schirdewan u. Wollweber 1958 ohne Parteistrafe von Berlin nach Grimma versetzt; dort bis 1961 Ratsvors. des Krs. u. Mitgl. des Büros der SED-KL; 1961 nach Leipzig in den Bez.-Aussch. der NF (bis 1967); Sekr. der GO der BPS Leipzig; danach Rentner; gest. in Leipzig.

Scholz, M. F.: Skandinav. Erfahrungen erwünscht? Stuttgart 2000.

Michael F. Scholz

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten