x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Gläser, Peter (»Cäsar«)

* 7.1.1949 ✝ 23.10.2008

Geb. in Leipzig; ab 1956 Volksmusikschule in Leipzig; 1965 Elektromonteurlehre beim VEB Energieversorgung Leipzig; ab 1966 in versch. Bands von  Klaus Renft; 1967 – 89 beim MfS als IM »Klaus Weber« erf.; 1971 erste Erfolge der Klaus-Renft-Combo mit seinen Komp.: »Wer die Rose ehrt« (Text:  Kurt Demmler), »Zwischen Liebe u. Zorn«, 1972 »Cäsars Blues« (Texte:  Gerulf Pannach); 1972 – 75 Abendstudium an der HS für Musik in Leipzig (Gitarre); 1973 »Ketten werden knapper« (Lied zu den X. Weltfestspielen), »Chilen. Metall« (Text:  Kunert/Demmler), LP »Klaus-Renft-Combo«; 1974 LP »Renft«; Gitarrist des Jahres (insges. dreimal); 1975 – 80 Musikschule Berlin-Friedrichshain (Tanzmusik, Gitarre); 1975 »Rockballade vom kleinen Otto« (Text: Schoppe/Pannach) – letzter Anlaß zum Verbot von Renft in der DDR, weil »die Texte mit unserer soz. Wirklichkeit nicht das geringste zu tun haben«; die bereits produzierte dritte LP erschien nicht; 1976 – 83 bei der Gruppe Karussell (1979 LP »Entweder – oder«, 1980 LP »Das einzige Leben«, 1982 LP »Schlaraffenberg«); 1980 LP »Rock aus Leipzig« (Renft, in der Bundesrep. Dtl. erschienen); 1983 Amiga Blues Band (»Rock für den Frieden«, LP »Not Fade Away«); 1983 – 86 Cäsar’s Rockband; 1988/89 Cäsar u. die Spieler; LP »Kerschowski & Blankenfelder Boogie Band«; Frühjahr 1989 Ausreiseantrag, zurückgezogen, trotzdem aus der DDR ausgewiesen.

1991 – 94 Cäsars Band, 1994 – 99 Cäsars Trio, danach Cäsar & die Spieler; 1991 Neuaufl. der Renft-LP bei Dt. Schallplatten GmbH (Rock aus Dtl. Ost, Volume 3 u. 4); 1993 CD »Zwischen Liebe u. Zorn«; 1994 »Das Erbe – Wer die Rose ehrt« (beide: Renft); 1995 – 99 Komp. zu »Theodor Fontane – Wanderungen durch die Mark Brandenb.« (24 CD u. MC, gelesen von  Gunter Schoß), 1995 CD »Cäsar 1«, 1996 CD »Cäsar – Die Zweite«, 1996 CD »30 Jahre Cäsar: GLÄSERklirren – Best of«, 1996 Musik zum Dok.-Film »Verborgen im Regenwald – Dituks Hochzeit«, 1998 Musik zur CD »Ekkehard Schall liest aus ?Mein Kampf?«, 1998 Produzent von Kai Niemann, 1999 »Wandersmann«, 2000 CD »ich möcht mich nicht erinnern – ein ZeitDokument« (Aufnahmen 1988/89), 2001 CD »zeitSprünge live«. 2000 Gründung des eigenen Labels »cäsar music«; 2002 Tour u. CD »väter & söhne: wie du mir – so ich dir« (mit Sohn Moritz,  Wolfram Bodag u. dessen Sohn Hannes); gest. in Leipzig.

Der Freund – der Tod. Berlin 1992 (mit I. Blümel); Wer die Rose ehrt. Die Autobiogr. Leipzig 2007 (mit G. Pötzsch). Nach der Schlacht. (Die Renft-Story – von der Band selbst erzählt). Berlin 1998.

Rainer Bratfisch

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten