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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Glöckner, Hermann

* 21.1.1889 ✝ 10.5.1987

Geb. in Cotta (b. Dresden), aufgew. in Dresden u. Niederneukirch (Lausitz); Vater Schlosser u. Justierer; Volks- u. 1903 Gewerbeschule Leipzig; 1904 – 07 Ausbildung zum Textilmusterzeichner in Dresden; 1909 – 13 freiberufl. Tätigkeit als Künstler; 1915 – 18 Ausbildung als Infanterist in Breslau; Militärdienst; 1919 Zivilangest. in Zittau u. Dresden; 1919 – 22 freiberufl.; 1923/24 Studium an der Dresdener Akad. der bildenden Künste bei Otto Gußmann; 1927 Mitgl. des Dt. Künstlerbundes; erste Personalausstellung in Berlin; 1930 – 37 entstand das 150 Arbeiten umfassende konstruktivist. Tafelwerk; 1938 – 45 Ausführung von baugebundenen Aufträgen, Spezialisierung auf Sgraffito-Putzschnitt, Schrift u. dekorative Gestaltung.

1945 Verlust eines Teils der künstler. Arbeiten; Forts. der baugebundenen Arbeit; Beteiligung an der ersten Nachkriegsausstellung in Dresden »Der Ruf«; 1946 Ausstellung in der Galerie Kühl in Dresden; 1949 Mitgl. der Vorjury zur 2. Dt. Kunstausstellung; ab 1954 freie Blätter, u. a. Collagen u. Monotypien; bis 1967 entstanden ca. 135 Entwürfe für Kunst am Bau, damit Sicherung des Lebensunterhalts; 1969 Ausstellung im Kupferstichkabinett Dresden; es entstanden die ersten »Faltungen«; 1974 wesentl. Beitrag zur Ausstellung »Der Konstruktivismus u. seine Nachfolge« in Stuttgart; 1977 Ausstellung in »Das Studio«, Nationalgalerie, Berlin; 1984 NP; ab 1979 Dauervisum der DDR, zeitw. Aufenthalt in Berlin (West); ab 1986 bis zu seinem Tod ständig dort.

G. gilt als Vertreter des Konstruktivismus von internat. Rang.

Werke: Giebel u. Dächer (1936 – 38); Rot u. Blau auf Schwarz (1957); Schwarzer u. roter Haken (1971); Buchausstattung für John Erpenbeck »Alleingang«; Mappe mit Faltungen »3 Phasen« (1980); Stahlplastik »Mast mit 2 Faltungszonen« (1984) vor der Mensa der TU Dresden.

Die Entdeckung der Konstruktion. In: Dresdener Kunstblätter 27 (1984) 1. Kat. H. G. Nationalgalerie Berlin 1977; Kat. H. G. zum 100. Geburtstag (mit Bibl.). Kupferstichkabinett Dresden. Moritzburg. Halle 1989; Dittrich, C.; Mayer, R.; Schmidt, W.: H. G. Die Tafeln 1919 – 1985. Hrsg. vom H. Glöckner-Archiv. Dresden 1992; Kat. H. G. Museum Mod. Kunst. Wien 1992.

Anke Scharnhorst

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten