In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Glombitza, Ewald
* 16.11.1878 ✝ 15.12.1969
Geboren am 16. November 1878 in Halbau/ Schlesien, Sohn eines Webers; nach der Weberlehre Arbeit in einer englischen Weberei in Grünberg in Schlesien. 1902 Mitglied des Textilarbeiterverbandes, 1904 der SPD. 1913 zog Glombitza nach Limbach/Sachsen und war dort in der Folgezeit Vorsitzender des Textilarbeiterverbandes. 1913 Delegierter zum SPD-Parteitag in Jena. Von 1914 bis zu seiner Verwundung 1917 Soldat im Weltkrieg. Glombitza trat 1917 der USPD und 1918 dem Spartakusbund bei. Während der Novemberrevolution Mitglied des Limbacher Arbeiter- und Soldatenrates. Bis 1925 arbeitete er hauptamtlich im ADGB, war von 1925 bis 1930 Geschäftsführer des als »roter Konsum« bekannten Konsumvereins Limbach. Im April 1925 kam er als Nachfolgekandidat für den ausscheidenden Paul Bertz in den Sächsischen Landtag, dem er bis zum Ende der Legislaturperiode 1926 angehörte. 1925 zum Bürgermeister von Kändler bei Limbach-Oberfrohna gewählt, übte er dieses Amt bis 1931 aus. Glombitza wurde 1928 wegen »Disziplinbruchs« von der BL Erzgebirge-Vogtland aus der KPD ausgeschlossen, weil er sich als Bürgermeister nicht an den Beschluß der BL gehalten hatte, gegen die von der Sächsischen Landesregierung geplante Erhöhung der Grundsteuer zu kämpfen.
Er arbeitete von 1931 bis zum Rentenalter in einer Gießerei bei Chemnitz, wohnte dann, politisch zurückgezogen, in Kändler. Ewald Glombitza starb am 15. Dezember 1969.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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