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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gmeiner, Paul

* 26.8.1892 ✝ 18.4.1944

Geboren am 26. August 1892 in Afferde/Westfalen; lernte Dreher und siedelte nach Braunschweig über, wo er 1912 der SPD beitrat und 1917 zur USPD wechselte. Aktiver Funktionär der USPD, Gewerkschaftssekretär, Delegierter auf dem USPD-Parteitag im März 1919. Mitglied des Beirates der USPD, nahm im April 1919 am 2. Reichsrätekongreß der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin und am Vereinigungsparteitag von linker USPD und KPD 1920 teil. Dann führender Funktionär der KPD in Braunschweig, wo Gmeiner 1923 vor allem mit dem Aufbau der militärischen Organisation und dem Kauf von Waffen für die BL Niedersachsen beauftragt war. Deswegen im November 1923 verhaftet und im September 1924 zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Inzwischen aber zum Abgeordneten des Landtags von Braunschweig gewählt und 1926 aus dem Gefängnis entlassen. Von 1926 bis 1929 Leiter der KPD in Braunschweig, blieb Gmeiner bis 1933 Abgeordneter des Braunschweiger Landtags und war dort bis 1928 auch für den RFB verantwortlich. 1933 als Führer der illegalen Arbeit der KPD in Braunschweig von der Polizei gesucht, bei seiner Verhaftung Ende 1933 wurde er schwer mißhandelt. Nach Überführung ins KZ Sachsenhausen war er dort als Blockältester der Baracke 3 von seinen Mitgefangenen aller Richtungen geachtet. Paul Gmeiner kam am 18.April 1944 bei einem Bombenangriff auf das Außenkommando Heinkel des KZ Sachsenhausen ums Leben.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten