In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Gnadt, Wilhelm
* 31.10.1889
Geboren am 31. Oktober 1889 in Berlin; Stukkateur. Seit 1910 Mitglied der SPD, nach dem Ersten Weltkrieg trat er der KPD bei. 1921 wurde er beim Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter angestellt. Von 1925 bis 1929 Abgeordneter in der Berliner Stadtverordnetenversammlung und Mitglied der KPD-BL. Gnadt kritisierte die offizielle Politik der KPD-Führung, deren Sozialfaschismus-These und den Aufbau der RGO. Im Februar 1930 unterschrieb er den oppositionellen »Brief der 60« mit Erich Raddatz, Frieda Rosenthal u. a. Er wurde aus der KPD ausgeschlossen und erklärte 1931 den Übertritt zur SPD. 1933 arbeitslos, mußte Gnadt aus seinem Haus in Zehlendorf, das einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft gehörte, ausziehen. Danach eröffnete er in Berlin-Weißensee ein Lebensmittelgeschäft. In den Jahren 1936 und 1937 stand er unter Beobachtung der Gestapo. Weitere Lebensdaten von Wilhelm Gnadt waren nicht zu ermitteln.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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