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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Goldschmidt, Harry

* 17.6.1910 ✝ 19.11.1986

Geb. in Basel in einer jüd. Fam.; Vater Kfm., Bankdir., Mutter Lehrerin; Grund- u. Mittelschule, Gymnasium; 1928 Musikstudium am Baseler Konservatorium, 1929 bei Hermann Scherchen in Königsberg, 1930/31 an der Staatl. Musik-HS Berlin, 1932/33 am Baseler Konservatorium; ab Anf. der 1930er Jahre als Musikkritiker tätig, u. a. in Paris und London, 1934 – 39 bei der »Nationalztg.« (Basel), gleichz. Studium der Musikwiss., Ethnol. u. Psychol. an der Univ. Basel; Zusammenarb. mit der illeg. KP der Schweiz; 1939 musikethnolog. Expedition nach Westafrika; 1939 – 45 Schweizer Armee; 1944 Mitgl. der Partei der Arbeit der Schweiz (PdA); 1945 – 47 Musikkritiker des »Vorwärts« (PdA-Ztg.); 1945 – 47 Sekr. der Basler Studienkommission für Radiofragen; 1947 – 49 Sekr. des Schweizer. Filmarchivs; wg. offenen Auftretens für die PdA zunehmend berufl. Ausgrenzung.

Febr. 1949 zus. mit seiner Ehefrau Übersiedl. nach Berlin; 1949/50 Ltr. der HA Musik am Berliner Rundfunk; im Kontext der Field-Affäre u. nach Formalismus-Vorwürfen im Sept. 1950 entlassen; 1950 – 55 Prof. für Musikgeschichte an der Dt. HS für Musik Berlin; 1951 Gründungsmitgl. des VdK; 1955/56 Doz. für dt. Musikgeschichte in China; 1956 Prom.; 1956 – 60 freischaff.; 1960 – 65 Ltr. des ZI für Musikforschung beim VdK; ab 1965 freischaff.; 1971 Banner der Arbeit; 1975 VVO; 1977 NP; 1980 Ehrenspange zum VVO; 1985 Stern der Völkerfreundschaft; Forschungen u. Publ. vor allem zu Beethoven (31 Publ.) u. Schubert; gest. in Berlin.

Franz Schubert – Ein Lebensbild. Berlin 1954; Um die Sache der Musik. Reden u. Aufsätze. Leipzig 1976; Komponisten, auf Werk u. Leben befragt. Leipzig 1985 (Mithrsg.); Zu Beethoven. Berlin 1988. Heister, H.-W., Lück, H. (Hrsg.): Musik, Deutung, Bedeutung. Fs. für H. G. Dortmund 1986; Niemann, K.: H. G. zum Gedenken. In: Beitr. zur Musikwiss. (1987) 3; Heister, H.-W. (Hrsg.): Kunstwerk u. Biogr. Gedenkschrift H. G. Berlin 2002.

Torsten Musial / Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten